Titel: Bemalung eines Verteilerkastens in Myrina, Limnos
24. Eigentlich ist diese Foto nicht weihnachtlich genug. Mehr brennende Kerzen, mehr Hell-Dunkel, mehr Stimmung. Aber es war irgendwie ein blödes Jahr, und ein richtig stimmungsvolles und weihnachtliches Motiv im Querformat ist mir darin in Griechenland nicht über den Weg gelaufen. So muss diese Ikonostase in einer Kapelle an der Keros-Bucht auf Limnos aushelfen.
Allen Nissomanie-Leser*innnen wünsche ich stressfreie und schöne Feiertage!
Und bei aller Griechenland-Liebe: haltet euch von Varianten mit griechischen Buchstaben fern!
23. Geflügelte Boten liegen vor Weihnachten im Trend, insofern könnte die Nike von Samothrake in diese Kategorie fallen. Die Kopflose ist aber eine Siegesgöttin. Die prominenteste Samothrakerin steht im Louvre, ebenso wie ihre ebenfalls versehrte Schwester, die armlose Venus von Milo(s). Auf den Ursprungsinseln tröstet man sich derweil mit allerlei Miniatur-Göttinnen, wie hier einem Souvenirladen in der Chora von Samothraki.
22. Sonntags kommen zahlreiche Limnier nach Therma, um sich literweise das Thermalwasser für zuhause abzufüllen. Die Stilbewußten achten bei der Garderobe auf Ton in Ton zum Brunnenhäuschen.
21. Pachia Ammos ist der einzige Sandstrand mit Straßenanbindung auf Samothraki. Wie erlegte Tiere strecken die Sonnenliegen dort am Ende der Saison die Beine in die Luft. Zwei Tage vorher waren noch Sonnensegel darüber gespannt, aber nun, in den letzten Septembertagen, wird die touristische Infrastruktur samt einer riesigen Strandbar abgebaut. Noch die Reste lassen ahnen, was hier im Sommer los war.
20. Das soll in Griechenland sein? Sieht eher mitteleuropäisch aus .... Samothraki überrascht im Norden bei Gria Vathra/Therma mit wildromantischen, fast märchenhaften Landschaften.
19. Auch mitten in der Ägäis kann eine Insel einsam liegen. Agios Efstratios wurde von den 1930er bis 1962 als Verbannungsort für Andersdenkende benutzt. Die Fährverbindungen sind auch heute noch mäßig: außer der lokalen Kleinfähre "Aiolis", die bei stärkerem Wind im Hafen von Ai Strati bleiben muss, verkehrt im Herbst 2021 nur die "Aqua Blue". Die frühere "Ierapetra L", Baujahr 1975, verbindet die Insel mit Lavrio, Limnos und Kavala. Als sie mit einer Stunde Verspätung endlich am Horizont auftaucht, scheint sie zu meinem Schrecken zunächst vorbeizufahren. Aber sie muss sich nach einer weiten Schleife rückwärts in den Hafen einfädeln, ehe die Passagiere an Bord können. Da eilen Jung und Alt.
18. In den zahlreichen natürlichen Becken (= vathres), die die aus dem Saos-Gebirge zum Meer fließende Bäche wie hier bei Mikres Vathres auf Samothraki bilden, tummeln sich Wasserfrösche. Da wird mir wieder klar, dass zwischen der Nordostägäis und den Kykladen Welten liegen können. Aber aufpassen, wer hier tarnfarbenes oder olivgrünes fotografiert ....
17. Die untergehende Sonne zeichnet Scherenschnitte auf der Burg von Myrina, Limnos.
16. Bei Paläopolis auf Samothraki liegt in einem schönen Hain das Kabirenheiligtum mit dem Haupttempel, dem Hieron. Von hier stammt auch die berühmte Nike von Samothrake. Den Kabirenkult gab es ab 700 v. Chr. vor allem an der nordöstlichen Ägäis mit den Inseln Samothraki, Limnos und Imbros. Über die sogenannten "großen Götter" und ihren Mysterienkult ist wenig bekannt, es galt Verschwiegenheit der Initiierten. Die samothrakischen Gottheiten Axieros, Axiokersa, Axiokersos und Kasmilos/Kadmilos wurden später mit Demeter, Persephone, Hades und Hermes gleichgesetzt.
15. Schon zwei Tage vor dem Chrissopigi-Panigiri auf Sifnos flattern die Kirchenfahnen dort im Wind. 2021 kann das Panigiri immerhin stattfinden, aber kurzfristig nur als Light-Version: ein
kleines Schiff wird die Ikone von Platys Gialos nach Chrissopigi bringen, statt die große Fähre "Speedrunner 3" von Kamares.
Ich hatte darauf gehofft, mit dem "Speedrunner 3" und der Ikone ab Kamares mitfahren zu können und hatte extra deshalb einen Abstecher nach Sifnos gemacht, aber der "Speedrunner" fuhr nur die obligatorische Linienfahrt, und ich mit ihm ohne Panigiri weiter nach Milos.
14. Am Strand von Gomati auf Limnos ist der Boden mit kleinen Schneckenhäusern übersät. Oder sind das Muscheln?
13. In Corona-Zeiten stehen auf den griechischen Tavernentischen nicht Pfeffer und Salz oder Öl, sondern Spender mit Desinfektionsmittel. So wie hier im "Σαν Άλλοτε" in Kontias auf Limnos. Der unvermeidliche Aschenbecher daneben gibt aber wieder etwas Normalität zurück.
12. "Fonias" heißt der Bach, der sich im Nordosten von Samothraki durch märchenhaft wirkende Felsen- und Waldlandschaft seinen Weg vom Berg zum Meer sucht. An mehreren Stellen bildet er Becken, in die auch im Herbst noch Wasserfälle stürzen. Der zweite, recht kleine Fall von unten ist der von Geranias, man erreicht ihn vom ersten Fall Fonias (15 Meter hoch, aber das Becken schwer zugänglich) über einen stellenweise sehr steilen Weg. Ich hatte meinen Badeanzug vergessen, aber das Wasser war sowieso saukalt. Die junge griechische Parea hat es nicht gestört.
11. Am Kap Falakro an der Nordküste von Limnos gibt es interessante Gesteinsformationen vulkanischen Ursprungs. Die steinernen Blasen haben einen Durchmesser bis einen Meter und sehen aus, als wären sie von Menschenhand geschaffen worden.
10. Graue Kiesel dominieren die Küsten von Samothraki und auch die Westspitze Kap Akrotiri in Spaziergangnähe des Hafenortes Kamariotissa. Das lädt nicht zum Baden ein, zumal es Ende September schon kühl war. So sass eine griechische Parea nur am Ufer, während die beiden bulgarischen Angler zielstrebig ihre Fanggeräte auspackten. Ob sie etwas gefangen haben, weiß ich nicht.
9. Viele Betonwände auf Agios Efstratios wurden 2019 durch Graffiti aufgehübscht. Die argentinische Künstlerin Fio Silva hat sich neben dem Graffiti am Hafen auch dieser Hausruine angenommen.
8. Die Felsenformation von Sykia auf Milos mal von innen zu erleben, am besten mit dem Kajak, war ein langgehegter Wunsch von mir. Im Juni wurde er erfüllt, dank Rod von Sea Kayak Milos. Es war einer der Höhepunkte meines Jahres.
7. Sauber aufgereiht und einsatzbereit stehen die drei Feuerwehrautos am Ortseingang von Chora auf Samothraki. Auch wenn die Vegetation der Insel von Generationen von Ziegen schon ziemlich dezimiert wurde, gibt es in den unteren Regionen des 1.600 Meter hohen Saos-Gebirges noch Wälder. Das soll auch so bleiben.
6. Diese Kapelle des heiligen Nikolaos steht an der Bucht von Moudros auf Limnos. Der heilige Nikolaos ist einer der populärsten griechischen Heiligen und Namensgeber, zuständig für Wasser und Meer und somit auch für die Seeleute, die ohne seine Ikone an Bord kaum in See stechen. Nikoloas-Kapellen befinden sich fast immer in Küstennähe.
5. Schon Anfang Juni 2021 zeigt sich Anafi wegen der anhaltenden Trockenheit verbrannt und grau. Einziger Farbtupfer sind die violett blühenden Thymianbüsche wie hier bei der Panagia sto Dokari.
4. In der Küche der Kirche von Agios Silvestros steht einen ganze Reihe Tonkrüge für das jährliche Panigiri am 2. Januar. Natürlich sind sie ein inseleigenes Produkt - schließlich sind wir auf Sifnos. Ob der Heilige aber nun Silivestros heißt, oder Silvestros?
3. Ein bizarrer Sirtaki kopfloser Achtfüßler in Mytakas auf Milos. Irgendwie muss ich dabei an Politiker in der Corona-Pandemie denken ... Tatsächlich dient dieser "Aushang" der Versorgung der nahen Taverne "Medousa".
2. Das Imaret in Kavala wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet und vereinigte Gebetshallen, Islamschulen, Grundschule und Armenküche. Heute befindet sich in dem interessanten Gebäude am Hang des Kastrohügels von Kavala ein Luxushotel.
1. Diese fotogene Ruine steht am Weg von Pedino zur Kapelle Agios Nikolaos auf Limnos. Leider hat sich mir nicht erschlossen, welchem Zweck das Gebäude einmal diente.
PS. Laut einem Fotoeintrag bei Google Earth soll es sich um die Überreste einer Entsalzungsanlage der Briten aus dem Jahr 1915 handeln. Danke an Kemper für den Hinweis!
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