Es regnet in der Nacht, und am Morgen sind die Berge wolkenverhangen, aber es ist nicht mehr so schwül, Gott sei Dank. Ein frischer Wind weht. Beim Bäcker hole ich mir Brot (von gestern - es ist Sonntag) fürs Frühstück, und lerne später meine Zimmernachbarn kennen, ein Holländer und ein Deutscher. Sie sind zum zweiten Mal auf der Insel, die ihnen gut gefällt.
Die Wolken durchkreuzen meinen Tagesplan, denn ich wollte auf den Berg Aenos. Das verschiebe ich erst mal, gemäß Prognosen könnten die Wolken am Nachmittag verschwinden. Dann werde ich mir zunächst zwei der Attraktionen der nahen Umgebung angucken: die Melissani-Höhle und den Strand von Antísamos. Die Höhle der Sonne wegen gegen Mittag, also zuerst nach Antisamos. Der bekannte Strand gilt als einer der schönsten der Insel und erfuhr einen Popularitätsschub, als dort im Jahr 2000 Teile des bereits erwähnten Filmes "Corellis Mandoline" gedreht wurden.
Eine teilweise schmale, aber asphaltierte Stichstraße führt von Sami in fünf Kilometern durch dichten Wald in die einsam gelegene Bucht mit weißen Kieseln und smaragdgrünem Wasser. Ein Traum. Allerdings ein sehr populärer Traum: bestimmt 350 Sonnenschirme mit jeweils zwei Sonnenliegen verteilen sich auf drei Abschnitte. Die Nutzung ist kostenlos, aber man soll natürlich in den dazugehörenden Restaurationen und Strandbars etwas konsumieren. Die im Zweifelsfall auch den Strand beschallen. Auch für Beach-Entertainment ist gesorgt. Jetzt, kurz nach halb zehn am Sonntagmorgen, herrscht aber noch angenehme Ruhe, und nur wenige Sonnenliegen sind belegt.
Allerdings flattert am Baywatch-Ausguck eine rote Flagge im frischen Wind. Badeverbot? Ich frage den Mann, der sich um die Sonnenliegen im mittleren Abschnitt kümmert. Nein, was wäre nur, weil der Ausguck jetzt nicht belegt wäre, Baden wäre kein Problem. So ziehe ich mich im der nahen Umkleidekabine um (Antisamos hat auch die Blue Flag für besondere Wasserqualität und vorhandene Strandinfrastruktur) und stürze mich in die klaren Fluten. Wunderbar! Und auch etwas frischer als vorgestern, 24 bis 25 Grad. Überhaupt liebe ich Kieselstrände, wenn die Kiesel nicht zu groß sind.
Ein konstanter Zustrom zum Strand findet statt, und als ich nach einer Stunde genug gebadet und geguckt habe und die Rückfahrt antrete, kommt mir geradezu ein Wallfahrt der Badehungrigen entgegen: mit dem Auto, dem Moped, dem Fahrrad und zu Fuß. Panagia mou, das wird heute ein voller Tag in der alles andere als einsamen Bucht von Antisamos werden. Ohne mich.
Ich peile nun allerdings die zweite große Touristenattraktion der Gegend an: die Höhle von Melissani. Zurück in Sami folge ich der Beschilderung etwas zurück von der Küste und erreiche das Nachbardorf Karavomylos. Hier erscheint das in den Katavothres bei Argostoli versickerte Wasser wieder, im kleinen See in Ufernähe, oder auch in der Melissani-Höhle, je nach Lesart. Am nordöstlichen Ortsende dann links die Abzweigung zur Höhle, ein großer Parkplatz erwartet mich und lässt erahnen, was hier manchmal los ist.
Die Melissáni-Höhle ist eher ein See als ein Höhle. Genauer: eine zweiteilige Höhle, deren einer Teil oben offen ist (eine Doline), und in der sich ein See befindet. Der Besuch ist nur mit einem Boot möglich, und weil der mittägliche Sonnenstand das Wasser am besten beleuchtet, wird der Besuch um die Mittagszeit empfohlen. Es ist kurz nach elf Uhr und ich bin mächtig gespannt.
Das Tickethäuschen steht samt einem Kiosk mitten auf dem Parkplatz, und ich muss nicht warten. Acht Euro möchte man als Eintritt, und wenn man auch die nahe Drogarati-Höhle (innerhalb von vier Tagen) besuchen möchte, gibt es ein Kombiticket für zehn Euro. Ich nehme das Kombiticket und steige dann über eine Treppe ein Stück in den Untergrund, eher ein langer Gang hinab zum Bootsanleger führt. Vor dem Gang trennt die Türe samt provisorischer Beschilderung (coronabedingt?) in Ein- und Ausgang, aber dahinter hat es keine Trennung. :-)
Der Gang öffnet sich an einem Bootsanleger zum See und den senkrechten, tropfsteinverzierten und von der Sonne beleuchteten Höhlenwänden über uns. Ein Ruderboot erlässt gerade seine Gäste und wartet auf die nächste Fuhre, zehn bis zwölf Gäste. Ich klettere aufs Boot und nehme neben dem Stehruderer Platz, der weitere Besucher zum Zustieg animiert. Dann rudert er langsam los, und ich muss aufpassen, dass ich sein Ruder nicht an den Kopf kriege. Der Zeitpunkt ist gut, die Sonne lässt den See in Türkis leuchteten, und auch die Bäume, die über den zwanzig Metern Steilwand in die Tiefe gucken, sind gut zu sehen. Am besten wäre das natürlich mit einer Drohne aufs der Höhe abzulichten, aber so ist es auch gut. Der Ruderer erzählt auf Englisch einiges über die Höhle während er uns über die ovale Wasseroberfläche (ca. 50 Meter im Durchmesser) rudert, und reißt tausendfach gemachte Witze. Sein Publikum ist international, das Paar gegenüber kommt etwa aus dem Libanon.
An einer Stelle sind Felsen im Wasser - die abgestürzte Decke der früheren Höhle. Dahinter führt ein schmaler Kanal in eine Seitenhöhle, nun mit Decke. Und Tropfsteinen daran. Vielleicht auch Fledermäuse, wenn es ihnen nicht zu hell ist, denn die Decke wird vom Scheinwerfern abgestrahlt. Und dann geht es auch schon wieder raus auf den See, der nun in tiefem Smaragdgrün leuchtet.
Das Ganze ist durchaus beeindruckend, aber die eilige Routine, mit der die Gäste in kaum einer Viertelstunde hier durchgeschleust werden, ist ernüchternd. Schneller als gewollt legt das Boot wieder an und wir werden heruntergescheucht. Es warten nun mehr Leute, eine Schlange zieht sich durch den Gang hinauf und staut sich am Tickethäuschen. Ein Reisebus parkt dort, und weitere werden folgen. Denn natürlich steht diese Höhle auf dem Plan fast jeder Inseltour, und natürlich zur optimalen Mittagszeit. Bin ich froh, dass ich noch rechtzeitig da war.
Und nun? Ich biege versehentlich falsch ab und wende an einem Honigstand am Straßenrand (Kefalonia hat übrigens den besten Honig Griechenlands ...). Ein paar Stufen führen hinab zur Küste, wo ein prächtiger Olivenbaum mit integrierter Bank steht. Der Blick reicht hier hinüber zum nahen Ithaki und rechts nach Sami. Und ein ausgezeichneter Platz für ein Telefonat in die Heimat.
Ich habe gerade aufgelegt, da befinde ich mich plötzlich inmitten einem Dutzend junger Leute, die sich unter Verwindungen selfiemäßig selbst ablichten. Huch, wo kommen denn die Selfidioten so plötzlich her? Vermutlich hat ein Bus sie oben zwecks Honigkauf abgesetzt, oder das ist hier ein angesagter Hotspot für Eigenfotos? So schnell wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder weg. Merkwürdige Leute.
Ich bleibe noch etwas sitzen und fahre dann nach Karavomylos, um mir den See anzusehen. Er befindet sich direkt am Meeresufer, ist herzförmig und hat eine maximale Breite von vielleicht 70 Metern. Eine Taverne steht an seinem Rand und sieht einladend aus, aber auch auf die Abfertigung größerer Massen eingerichtet. Enten und Gänse tummeln sich am Wasser und mit dem zwiebelgekrönten Campanile im Hintergrund erinnert das Idyll eher an Bayern oder Oberschwaben als an Griechenland.
Ich umrunde den See und überlege, ob ich in der Taverne essen gehen soll. Und was ich mit dem Nachmittag anfangen soll. Da der Enos inzwischen weitgehend wolkenfrei zu sein scheint, entscheide
ich mich gegen die Taverne und für einen schnellen Imbiss auf die Faust. Mein Zimmerwirt hat mir die Pitta-Bäckerei seines Sohnes empfohlen, in Sami. So eine Kreatopitta wäre jetzt genau das
Richtige. Fleischgefüllte Pitten sind eine Spezialität von Kefalonia.
Ich fahre also die drei Kilometer zurück nach Sami, parke in der Ortsmitte bei der Post und mache mich auf die Suche nach der Pittabäckerei mit dem urgriechischen Namen "Fatto a Mano". Dass die
genau zwanzig Meter neben meinem Parkplatz liegt, sehe ich erst später. Da habe ich mir schon, hungrig wie ich plötzlich bin, in einer anderen Bäckerei eine ausgezeichnete Spanakopitta gekauft
und einverleibt. Köstlich! Übersehen habe ich irgendwie auch das archäologische Museum in Sami, nagelneu (2021 eröffnet), und daher in keinem meiner Reiseführer erwähnt. Ich werde es verkraften.
Ich nehme mir dann wenigstens eine Fatto-a-Mano-Kreatopitta als Wegzehrung mit und verlasse Sami Richtung Süden. Wähle nicht die Straße Richtung Argostoli, auf der ich gestern gekommen bin,
sondern leicht ansteigend über Zervata und Koulourata. Nette Dörfer, die in der Sonntagsmittagsruhe verschlafen da liegen. Die Landschaft ist mit einem hellgrünen Wald überzogen, auf dem die
schlanke Säulen von Zypressen herausragen. Ja, tatsächlich Zypressen, kein Übersetzungsfehler. Manchmal ist es sogar ein richtiger Zypressenwald.
Die Straße schlängelt sich hindurch bis zu einem Pass bei Digaleto, es hat aber kaum Verkehr. Ich staune nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal über die die breiten, gut ausgebauten
Straßen hier auf der Insel. Als ob man sämtliche Straßenbaugelder der griechischen Inseln auf Kefalonia ausgegeben hätte, vielleicht als Kompensation für die Erdbebenplage. Wenn ich da an
Astypalea denke, oder Milos ... Verkehr hat es sehr wenig, und jedes zweite Auto ist ein Mietwagen. Mindestens.
Ich merke mir, dass am Ortseingang von Digaleto ein geöffnetes Café ist, und biege kurz darauf rechts ab Richtung Argostoli. Dass der Wegweiser es als nur acht Kilometer entfernt bezeichnet, nehme ich mit Misstrauen zur Kenntnis: Offenbar kennt man eine Abkürzung von der Luftlinie, die schon doppelt so lange ist. Da ich nicht nach Argostoli möchte, kann es mir sowieso egal sein.
Über eine Art Hochebene führt nun die Straße, die an Qualität nichts eingebüßt hat. Links von mir ragt wolkenfrei der Gipfel des Enos in die Höhe. Oder einer der Gipfel. Ich halte an einer Stelle, an der Blick über die Ebene Richtung Norden weit und schön ist, und mache den Fehler, über die Straßenkante zu gucken: offenbar ist die Stelle auch sehr geeignet, um ausgenutzte Dinge zu entsorgen, von Plastikstühlen über Regale und Autoreifen bis hin zu einem Kunststofftank. Ach Griechenland, manches ändert sich nie, egal wo man ist.
Bei der Kapelle des Agios Eleftherios biegt links die Straße auf den Berg ab. Sie ist offenbar noch nicht lange asphaltiert, denn in meiner Anavasi-Karte von 2019 ist sie noch als gelbe Schotterstraße eingezeichnet. Die Autoverleiherin hatte mein Frage nach der Befahrbarkeit aber bejaht, und nun rollt wieder eine dieser kefalonischen Autobahnen unter meinen Rädern ab. Sie führt in den Εθνικό δρυμό Αινου, den Nationalpark Mount Ainos, und auf 1610 Meter, und damit ganz bequem auf einen Nebengipfel. Ich glaube nicht, dass ich diese Höhe auf griechischen Bergen schon mal erreicht habe, und habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass ich es als Autotouristin tue. Dabei habe ich doch meine Wanderstiefel im Kofferraum. Man könnte natürlich auch zu Fuß hinauf, hinter Digaleto ist der Weg abgezweigt. Oder alternativ vom Süden. Aber das wären über tausend steile Höhenmeter, und ich kenne meine Grenzen.
Mit meinem neuen und gut motorisierten Hyundai i30 tauche ich bald in den dichten Wald ein, den die Kefalonia-Tanne Abies cephalonica hier ab einer Höhe von 900 Metern bilden. Es würde sie nur auf Kefalonia geben, wird in vielen (kefalonischen) Quellen behauptet, aber wikipedia widerspricht und siedelt sie auch im Epirus, am Athos, in Evia, Zentralgriechenland und der Peloponnes an. Dürfte stimmen.
Ob dann auch die Geschichte stimmt, dass die Wälder schon weitgehend gerodet waren, da die Bäume jahrhundertelang zum Schiffsbau verwendet worden waren, und der Wald am Enos nur Dank der Initiative des britischen Inselgouverneurs Charles Napier im 19. Jahrhundert geschützt und wieder aufgeforstet wurden? Auf alle Fälle ist hier am Gipfel ein dichter Tannenwald zu bewundern. Die Äxte der Schiffsbauer muss er heute nicht mehr fürchten, wohl aber die Nachlässigkeit (oder Absicht?) der Menschen, die Waldbrände verursachen. Feuerwachen sind überall auf Kefalonia präsent, und ich werde noch in diesem Urlaub die Lösch- und Überwachungshubschrauber fliegen und später frisch verbrannte Flächen sehen. Zum Glück aber nicht am Enos. Denn auch wenn ich keine Waldfreundin bin (darf man das als Deutsche sagen, wo uns doch eine besonders innige Beziehung zum Wald nachgesagt wird?) und die dunklen, blickverstellenden Tannen schon gar nicht mag, so habe ich doch meine Freude an der Vielfalt der Natur auf Kefalonia.
Auf eine ausgeschilderte Rundwanderung ab einer Höhe von 1200 Metern um den westlichen Gipfelgrad verzichte ich aber, stelle kurz nach zwei Uhr mittags lieber das Auto am Straßenende auf 1600 Metern Höhe ab. Etwa zwanzig, dreißig PKW stehen hier, die meisten als Mietwagen erkenntlich.
Der Enos hat einen breiten Gipfelkamm. Der westliche Gipfel, an dem die Straße endet, ist von einem umzäunten Metallwald aus Telekommunikationsmasten gekrönt, daneben ein schmales, dreigeschossiges Haus, das wie eine Skihütte wirkt, aber natürlich keine ist. Ob hier oben im Winter manchmal länger Schnee liegt? Der Tannenwald ist hier oben licht, vor allem nach Süden hin. Zum Glück, denn so kann der Blick durch die Baumlücken nach Süden und Westen schweifen.
Ich schnüre nun doch die Wanderschuhe, denn ich möchte zum höchsten Gipfel, dem 1628 Meter hohen Megas Soros wandern, der weiter im Osten vor dem Gipfelgrat sitzt. Eine breite Schotterpiste führt zunächst in wenigen Minuten nach Osten zu einem Aussichtspunkt. Nun ist der Blick frei, hinab zur Südwestküste und hinüber bis Zakynthos. Weiter westlich der Livathos, dahinter Argostoli und die Paliki-Halbinsel. Der Rest verschwindet im Dunst.
Die Piste führt, nun wieder im Wald nördlich des Grates und ziemlich schattig, leicht bergab gen Osten. Mir wird kühl und ich bin froh an meiner Jacke. Es wird das einzige Mal sein in diesem Urlaub.
Nach eineinhalb Kilometern zweigt rechts dann eine schmaler Fußweg ab, und führt steinig im Zickzack bergauf durch den Wald.
Nach wenigen Minuten führt der Weg aus dem Wald, und nun liegt der kahlen Felsengipfel des Megas Soros vor mir, vorgelagert südlich des Gipfelkammes. Die letzten ein-, zweihundert Meter führen über teilweise loses Gestein, der Weg ist manchmal sehr steil und unklar, und ich bin froh an meinen Wanderschuhen. Um 15 Uhr stehe ich auf dem Gipfel. Ungefähr eine halbe Stunde habe ich gebraucht für die zwei Kilometer.
Drei "Aufbauten" zieren den Gipfel: eine Steinpyramide mit einem dürren Astdreieck obenauf (wahrscheinlich erhöht sie den Gipfel um einen Meter auf 1628 - auf der Karte stehen nur 1627), eine nicht mehr lesbare, fähnchenverzierte Holztafel, und ein Betonpfosten mit einem Metallkasten (gesponsert laut Schild 2009 von Outdoorkefalonia), der ein Gipfelbuch enthält. Ich habe keine Lust mich einzutragen - das war zu leicht hierher. Es sind dann auch einige (vorwiegend junge) Leute hier oben. Sie ducken sich an windgeschützten Stellen, picknicken hinter Felsbrocken, knipsen Selfies.
Nun hat man einen baumlosen und beeindruckenden 360-Grad Blick über den südlichen Teil der Insel. Auch auf den Inselosten Richtung Poros. Die fernen Berge des Festlandes kann man im nördlichen Wolkendunst aber nur erahnen, deutlicher ist die Bucht von Sami, und schemenhaft Ithaki dahinter.
Von Osten her stolpert ein Mann über die Felsen bergwärts, er ist irgendwie vom richtigen Weg abgekommen, und beim Blick auf seine dünnen Turnschuhe tun mir die Füße weh. Immerhin erreicht er den Gipfel unfallfrei, während seine Begleiterin weiter unten wartet.
Nach einer halben Stunde habe ich genug Weitsicht gehabt und mache mich angefroren auf den Rückweg. Auf der Schotterpiste kommt mir ein Radfahrer entgegen. Ich hatte ihn mit dem Auto vor zwei Stunden auf der Zufahrtsstraße überholt: Respekt, dass er es hierher geschafft hat. Tatsächlich werde ich auf Kefalonias Straßen öfters Sportradfahrern begegnen. Italienischer Einfluss?
Um vier Uhr bin ich wieder am Auto. Meine Tracking-App verzeichnet 4,1 Kilometer, ein reine Gehzeit von einer Stunde neun Minuten (inklusive der kleinen Schleife um die Telekommunikationsmasten) und 182 Meter jeweils auf- und abwärts.
Auf halbe Höhe halte ich an einer Aussichtsbank und esse meine kalte Kreatopitta. Schmeckt gut und sättigt. An der Kreuzung an der Kapelle des heiligen Eleftherios entscheide ich mich gegen die Straße nach Argostoli und für die über Digaleto - die Gegend hat mir gefallen.
Im Kafenio "Pyrgi", an unscheinbaren antiken Ruinen gelegen, kehre ich auf einen Frappé ein, ehe ich durch grüner Landschaft voller Buschwerk und Zypressen nach Sami zurückkehre. 76 Kilometer bin ich heute gefahren (gestern 65). War ein schöner Sonntag. Aber noch ganz schön viele Touristen unterwegs für einen 18. September.
Touristen hat es auch reichlich an der Paralia von Sami, als ich mich im schwindenden Tageslicht auf Restaurantsuche begebe. Erst kurz vor acht Uhr geht die Sonne auf Kefalonia unter. Klar, ich bin ja weit im Westen - auf Milos hat sie sich schon vor zwanzig Minuten hinter dem Horizont verabschiedet. Ich entscheide mich für die Taverne "Adonis" und esse Schwertfisch, dazu ein Glas Wein. Auch hier ordentlicher Durchschnitt ohne Höhenflüge. Das schreibe ich auch an Theo, dem der heutige Tag vielleicht auch gefallen hätte. Na, ohne den Melissani-Höhlen-Boots-Trip.
Morgen werde ich mal gen Norden fahren. Volles Programm, so lange ich das Auto habe.