Pollonia und der mysteriöse Kreis

Meinen Aufenthalt auf Milos habe ich dieses Jahr auf zwei Standorte verteilt: während der abschliessenden Paddelwoche werde ich wieder in Petrinela's Guesthouse in Triovasalos wohnen. Vorher habe ich mir für drei Nächte auf Carstens Empfehlung das "Anemoessa" in Pollonia an der Nordwestküste der Pelekouda-Halbinsel ausgesucht. Damit ich wenigstens einmal in diesem Urlaub direkt am Meer wohne. Bei Wirtin Areti habe ich per eMail reserviert, 40 Euro die Nacht, und eine Anzahlung geleistet.

 

Weil die Busverbindungen auf Milos virusbedingt auch um den 9. Juni noch vorsaisonal sind, nehme ich nach den pünktlichen Ankunft des "Speedrunner 3" um 19.30 Uhr ein Taxi von Adamas nach Pollonia (€ 20). Der Taxifahrer ist euphorisiert. Glücklich erzählt er mir, dass er heute seine zweite Impfung bekommen hat. Überhaupt hat sich die Frage nach dem Impfstatus zur Begrüßungserweiterung entwickelt. Ich stoße nie auf Impfskepsis, sondern immer auf Zustimmung, vor allem auf Milos. Der Regionalbezirk Milos liegt bei der Impfstatistik weit vorne, auf Platz zwei hinter Kea-Kythnos. Trotzdem werde ich beobachten, dass die Einheimischen überwiegend auch draußen brav Maske tragen (weit weniger brav als die Touristen). Obwohl es eigentlich selten eng wird. Nach wie vor ist nur Außengastronomie erlaubt.

 

Im "Anemoessa" empfängt mich freundlich Georgios, der Vater, und ich bekomme ein schönes Zimmer im ersten Stock mit Eckbalkon zum Meer und nach Osten. Direkt hinter der kaum befahrenen Uferstraße liegt die Küste mit Felsen und einem kleinen Strand. Vom Balkon aus haben ich perfekten Sonnenuntergangsblick mit dem Kalogeros-Felsen, den Akradies-Inseln und dahinter manchmal Antimilos. Und das Meer macht sich auch akustisch sehr bemerkbar, wenn der Wind etwas stärker ist, so wie jetzt. Ein Traum!

 

Eher ein Albtraum ist aber das Bett, ein weicher Pfuhl, aus dem herauszuarbeiten mir allmorgendlich Mühe macht und meine sportlichen Aktivitäten zur Bekämpfung der auch coronabedingten Rückenschmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich ad absurdum führt. Am Morgen werde ich Georgios sagen, dass das Bett etwas weich sei. Etwas, wird er entgegen, etwas? Es sei sehr weich! Und nächstes Mal bekäme ich eine anderes Zimmer mit härterer Matratze. Ja super. Offenbar gibt es nur entweder - oder. Wenn etwas zu perfekt ist, dann ist es kaputt, hat Anton Stankowski gesagt, und damit Bilder gemeint. Soll hier aber offenbar auch passen.

Zum Abendessen gehe ich in zehn Minuten den Ort hinüber, wo an der kurzen Promenade zum Fähranleger ein halbes Dutzend Restaurants liegt. Alle sind gut belegt und machen einen gehobenen Eindruck, mit einem Heer von Kellnern und dem Wein statt in Viertelliterkaraffen nur glasweise. Margarete hatte vom Kartoffelsalat im "Rifaki" geschwärmt, und ich folge ihrer Empfehlung. Der Salat ist wirklich gut, und für meinen kleinen Hunger passt er gut. Für den großen Durst nehme ich einen halben Liter Rosé - ab der Größe gibt es den Wein dann wieder offen, und er kostet nur unwesentlich mehr als ein Glas. Da schlägt erbarmungslos meine Schwabenseele durch, auch wenn ich nachher etwas Wein übrig lassen werde (was nun wieder völlig unschwäbisch ist).

 

Das Publikum in Pollonia ist international und griechisch gemischt, man macht sich am Abend gerne schick und flaniert. Ja, Milos ist total in. Ich kann das gut verstehen.

 

*

 

Mit Mühe krabbel ich am Morgen aus meinem Schwabbelbett. In der Nacht hat der Wind aufgefrischt und ich fühlte mich wirklich windumtost in meinem auf drei Seiten mit Fenstern Richtung Meer geöffneten Zimmer. Mit dem schwankenden Bett könnte man fast seekrank werden. Das Meer brandet tösend an die Küste. Sieht nicht nach Badewetter aus heute, zumindest an der Nordseite.

 

Im Ort an der Kreuzung gibt es einen Bäcker und einen Supermarkt. Obst oder Gemüse suche ich allerdings vergeblich und frage schließlich danach. Heute wäre kein Schiff gekommen, und deshalb gäbe es nichts frisches. Kein Schiff? Stimmt, heute ist mal wieder Fährstreik. Aber dass sich das so schnell auswirkt?

 

Ich frühstücke auf meinem Balkon mit Blick auf die schönen Farben der Küste: blau bis türkis das wellige Meer, gelbgrün das Gras, dunkelgrün der Wacholder. Und blassviolette Blumen - Erika? Ein rotes Boot auf dem Meer setzt einen hübschen Farbtupfer. Aber etwas frisch ist es hier schon, ohne Windschutz und im Schatten.

 

Wenig später erkundige ich das Pensionsviertel auf der Pelekouda-Halbinsel nach Westen. Der von Felsen eingerahmte Strand vor meiner Haustüre wird heute von der Brandung gekämmt. Weiter südwestlich liegen die Sonnenterrassen luxuriöser Suiten in gepflegtem grünem Rasen über dem rauhen Steinufer. Pollonia scheint sich zur Edel-Ecke von Milos gemausert zu haben. Die Felsen davor sind aber kaum bebadbar. Ich schlendere hinüber nach Osten, wo sich der wunderbare Sandstrand entlang der Bucht von Pollonia zieht. Er liegt geschützt vom Nordwind und es tummeln sich einige Badegäste.

Und ganz am nördlichen Rande sehe ich plötzlich alte Bekannte: wenn das nicht Rods Seakayaker sind, die sich da gerade zur Abfahrt bereit machen. Natürlich sind sie es! Darunter Bärbel und Dieter aus Hamburg, die ich letzten Herbst hier kennengelernt habe. Das Wiedersehen ist nicht so überraschend, denn ich wußte, dass die Beiden im Juni die fünftägige Camping-Paddeltour um Poliegos und Kimolos machen wollten. Die wird aber nicht von Rod geleitet, der mit den Tagestouren voll ausgelastet ist, sondern von dem englischen Paar Dave und Sue. Und die konnten diesen Juni nicht kommen, womit diese Tour ausgefallen ist. Rod will sie nun aber als dreitägige Tour anbieten, von ihm selbst geleitet. Er hatte mich vor ein paar Wochen gefragt, ob ich mit will, aber ich hatte Zweifel, dass ich fit genug bin. Ich möchte ja kein Bremsklotz sein. So werde ich erst am Sonntag ins Kajak steigen und gucken ob ich es noch kann.

 

Es hat sich aber ein Gruppe Paddelenthusiasten gefunden, die sich nun auf die 22 Kilometer lange erste Etappe nach Poliegos machen. Neben Bärbel und Dieter sind das drei Österreicherinnen und Max aus Frankreich, der aktuell Assistent. Und natürlich ist auch Rod dabei, den wiederzusehen ich mich sehr freue. So wird das Geschlechterverhältnis etwas ausgeglichen - immer wieder interessant, dass bei Seekajaken die Frauen überwiegen. Und diese wunderbare Outdoor-Aktivität offenbar überwiegend vom Menschen über fünfzig ausgeübt wird. Weniger Action, mehr Natur. :-)

 

Kurz darauf legen sieben Kajaks ab und nehmen Kurs auf Kimolos. Und weil das Meer ganz schön wellig ist, beneide ich sie auch gar nicht. Mit Wind und Wellen im Kajak, da ist noch immer noch keine innige Freundschaft bei mir. Und 22 Kilometer, puh! Aber alle werden nach der Rückkehr von der Tour schwärmen (von der es hier Fotos gibt: 10., 11. und 12. Juni). Vielleicht sollte ich das nächstes Jahr mal machen?

Ich setze meine Runde über die Pelekouda-Halbinsel fort. Von Kimolos herüber ist gerade die "Osia Methodia" gekommen, die "Pantoufla". Die neue Pendelfähre hat vor zwei Jahren die alte "Panagia Faneromeni" abgelöst, die tatsächlich den langen Weg nach Guinea-Bissau/Westafrika geschafft hat, wo sie nun als "Bijagos I" unterwegs ist. Unglaublich, wenn ich denke, dass wir wegen etwas Wind damals nicht mit ihr nach Milos übersetzen durften. Die neue Fähre, die etwas größer und vor allem breiter ist als die alte, soll windfester sein. Eine erfreuliche Entwicklung, wenn sie denn hält was sie verspricht. Ich werde die "Osia Methodia" morgen testen.

 

Dann statte ich der Agios-Nikolaos-Kapelle am Ende des Kaps einen Besuch ab, gucke hinüber zur Insel des Konkurrenzheiligen Agios Georgios (der eine für das Wasser, der andere für das Land zuständig), und sehe die Kajaker auf den Wellen des Kimolos-Kanales auf- und abtanzen.

 

Die hellen Felsen der nördlichen Küstenlinie ähneln hier Sarakiniko, allerdings mit vorgelagerten dunklen Steinplatten im Meer. Im weiteren Verlauf nach Westen stehen zahlreiche Pensionen, und weitere sind im Entstehen, teilweise mit waschschüsselgroßen Mini-Pools und ins Meer gebauten Schwimmstegen - die möglicherweise rutschigen Zumutungen der Steine möchte an den Klienten nicht zumuten.  Ach, ich bin mit meiner "Anemoessa" total zufrieden, und stürze mich trotz der Wellen, dafür mit Badeschuhen und Schwimmbrille bewaffnet, in die Fluten am kleinen Strand nördlich des Quartiers. Herrlich!

 

Später gönne ich mir im "Gialos" eine Portion Pasta mit Kotopoulo. Auch hier gibt es den Wein nur glasweise, aber die Tische direkt am Ufer sind schwer zu toppen. Heute ist Christi Himmelfahrt, kein offizieller Feiertag in Griechenland (nur auf Sifnos), und dennoch ist einiges an Strandleben los.

Nach so viel Inaktivität breche ich um vier Uhr am Nachmittag zu einem Spaziergang auf. Eigentlich hatte ich den Miloterranean Geo Walk Nummer vier im Auge, Aggeria. Aber zwölf Kilometer auf betonierter Straße in der Juni-Wärme, das muss nun wirklich nicht sein. Und Fahrrad haben ich keines. Also werde ich nur auf den 190 Meter hohen Korakia-Hügel wandern, der südlich von Pollonia liegt. Da hoffe ich einen Blick auf das Bergbaugeschehen werfen zu können.

 

Da ich von meiner Pension zunächst der Küstenlinie nach Südwesten folge, muss ich mich hinter dem unattraktiven Großkiesel-Strand westlich Pelekoudas über einen Zaun und durch Gestrüpp und Schilf zu einer Piste bei einem großen, aber verlassenen Hof kämpfen. Da bin ich schon nassgeschwitzt. Milos ist keine Wanderinsel, und bei den steigenden Temperaturen bin ich nur froh, dass es bisher nicht so warm war. Auf der Hauptstraße gehe ich bis zur Kapelle des Agios Fanourios - zuständig für Verlorenes - und zweige dahinter links auf eine weitere befestigte Straße ab, die bergauf führt. Wieso sie befestigt ist, erschließt sich mir nicht, denn sie soll gemäß meiner Terrain-Karte auf dem Hügel enden. Von dem eingezeichneten Sendemasten ist aber nichts zu sehen. Ein Sendemast ohne Mast? Merkwürdig. Vielleicht erwartet mich hier ehe die Insel-Müllkippe?

 

Ich passiere das Ikonostasi für "Manos" und wundere mich über das benachbarte Schild "Scania", das unter zwei dünnen Wacholderbäumchen liegt. Ein Grab für einen LKW? Es wird nicht das letzte Mysterium für heute bleiben.

Die Piste führt seitlich links am Hügel vorbei bis zu einem Sattel, von dem aus ich einen guten Blick auf Pollonia im Norden und die Gesteinsverarbeitung von Voudia habe. In großen Silos wird Perlit gelagert, während auf riesigen Terrassen Bentonit in der Sonne getrocknet wird. Lastwagen bringen Nachschub und Bagger schieben ihn hin und her. Das Piepsen der Gerätschaften beim Rückwärtsfahren bildet die unaufhörliche und durchdringende Geräuschkulisse.

Die Straße macht nun eine scharfe Rechtskurve. Ein Auto und zwei Männer stehen in der Frygana etwas abseits, mit irgendetwas beschäftigt. Jäger? Es ist doch Schonzeit.

 

Nun reicht der Blick nach Süden, zu den Terrassen der Aspro-Chorio-Mine. Der Landschaftsverbrauch ist schon enorm, auch wenn die Steinbrüchen nach der Ausbeutung renaturiert werden müssen. Und dabei kann ich den riesigen Tagebau von Aggeria weiter im Westen nur erahnen. Das Piepsen wächst sich allmählich zum Tinnitus aus.

Die Straße endet an einem nachlässig abgesperrten Gelände: das Tor steht noch, aber der Zaun ist partiell erodiert. Dahinter eine Industrieruine neueren Datums: Offenen Türen, eingeschlagene Fenster, löchrige Wände, drinnen vor sich hin rottendes Interieur mit reichlich Kabelsalat. Ich kann mir keinen Reim darauf machen und erklettere eine steile Treppe, die hinter dem Gebäude an die obere Kante einer fünf Meter hohen Mauer führt. Um oben dann erst recht zu staunen: Vor mir liegt eine kreisrunde Plattform, gut hundert Meter im Durchmesser und mit Büschen und Trockengras überwachsen. In der Mitte eine kleinere, betonierte Plattform, und darin ein quadratisches Häuschen mit einer zylindrischen Säule, die es überragt. Ein rotes Blinklicht obenauf. Eine Wetterstation?

Das große Rund ist von einem lückenhaften Zaun eingekreist, der dem Ganzen einen Hauch Wildwest oder Mafia verleiht. Oder etwas Außerirdisches. Erich von Däniken hätten seine Freude an dem Ding.

Irgendwie spooky hier.

Mir kommt der Gedanken für einen Filmplot.

Über mir zieht nun ein Modellflugzeug geometrische Formen in die Luft. Offenbar wird es von den beiden Männern gesteuert. Das sieht mehr nach Landvermessung als nach Vergnügen aus.

Entlang des Kreisradius wandere ich gegen den Uhrzeigersinn und bestaune die Aussicht, die vom Profitis Ilias im Südwesten über Aggeria bis nach Kimolos und Agios Georgios reicht. Danach versuche ich, bei dem Gebäude Antworten auf meine Fragen zu finden. Aber sie bleiben offen. Am Eingang liegen Teile eines blauen Schildes mit Schrift. Ich mache Fotos und werde später versuchen, sie zu entschlüsseln.

 

Die beiden Männer sind immer noch zugange, das Flugzeug haben sie eingepackt. Ich grüße und frage, ob sie wüssten, was das da oben für eine Plattform sein. Es sei eine Meßstelle, ein Mikrofon für Extraterrestrisches, antwortet der eine, aber sehr alt und wohl nicht mehr in Betrieb. Ein semi-antiker Lauschangriff aufs All? Mir scheint, der Mann will mich verarschen. Ich frage nicht weiter nach und trolle mich abwärts, grübelnd.

Ich werde Rod fragen, und das tue ich dann Tage später. Das Rund sei ein Hochbehälter, ist seine Antwort, und auch die von Immo von Milos Greece. Mhhm, so eine profane Lösung? Was ich gesehen habe, passt da so gar nicht dazu. Außerdem habe ich weder Rohre gesehen noch Plätschern gehört.

Oder kombiniert(e) das Ding mehrere Zwecke?

 

Zuhause knöpfe ich mir die Schilderfotos vor und puzzle

"Υπηρεσία Πολιτικής Αεροπορίας κρατικος Αερολιμενας Μήλου ραδιοβοήθημα Vor/d ...." zusammen. Was übersetzt "Zivilluftfahrtdienst Staatlicher Flughafen Milos Funkhilfe Vor/d..." ergibt. Ok, also doch was mit Flugobjekten. Oder ist das nur Tarnung?

Ob ich das Geheimnis lüften kann? Ich freue mich über sachdienliche Hinweise. *

Der Wind hat sich gelegt, und der Rückweg in der spätnachmittäglichen Wärme zieht mir vollends den Zahn bezüglich Wandern. Ich werde meine Aktivität jetzt besser aufs Wasser verlegen.

Und nun erst mal bei einem Glas Ouzo den wunderschönen Sonnenuntergang auf meinem Balkon genießen.

 

Am Abend esse ich in der Taverne "Armenaki" zwischen Strand und Uferpromenade. Auf der Karte steht Fischsuppe, die Portion für 14 Euro. Wenn ich da an letztes Jahr auf Kythnos denke ... Ich bestelle die Suppe in Erwartung einer Tellerportion, werde aber positiv überrascht, als ich eine große Terrine serviert bekomme. Die ist zwar nicht randvoll, aber ausreichend mit gekochtem Fisch, Gemüse und Fischsud gefüllt um satt zu werden. Dazu Brot und ein Glas Weißwein (auch hier keine offenen Viertel). Mit zwanzig Euro komplett preislich völlig im Rahmen.

 

Ein schöner und entspannter Urlaubstag neigt sich zu Ende. Auch in Pollonia kann man es gut aushalten, trotz der touristischen Ausprägung hat der Ort Atmosphäre.

Morgen möchte ich Inselhoppen.


* Ein hilfreicher Beitrag von Stephan S. in meinem Gästebuch. Danke Stephan!


"Das kreisrunde Ding sollte das Drehfunkfeuer - VOR Milos (Frequenz 113.5) sein, oder eventuell das alte VOR gewesen sein (sonst wäre es wohl nicht so frei zugänglich) und dient/e somit der Navigation in der Luftfahrt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Drehfunkfeuer
Unter Beispiele das Standard-Vor Vergleichen."

 

Tatsächlich ist ein VOR-DEM hier an entsprechende Stelle eingezeichnet, wie Carsten ergänzt (danke!):

https://ourairports.com/navaids/MIL/Milos_VOR-DME_GR/

 

Und noch eine Ergänzung von Carsten auf meine Rückfrage "der hundert Meter große Steinkreis wäre für ein Drehfunkfeuer aber nicht nötig?"

"Ja, doch! 

Durch den flachen Steinkreis werden die Funk-Signale meiner Meinung nach "treuer/genauer/unreflektierter" ausgetauscht, denn die Umgebung ist doch eher bergartig. Der runde, ebene Steinkreis simuliert eine flache Landschaft für das ausgesandte Signal (vgl. auch das technische Prinzip eines VOR, zu Beginn des Wiki Artikels, unter "Analogie des Leuchtturms").

Dazu heißt es in der Wikipedia Quelle, unter "Vergleich mit anderen Navigationssystemen":

Drehfunkfeuer sind wegen ihrer begrenzten Reichweite in dicht besiedelten Ländern mit flachen Landschaften sehr gut einsetzbar. In engen Tälern sind VORs wegen der starken Reflexion der UKW-Signale an den Bergen ungeeignet, dort ist man auf NDBs angewiesen wie beispielsweise beim Flughafen Innsbruck."

 

 Also doch keine Kombi aus Drehfunkfeuer UND Hochbehälter. Oder?