Das Wetter ist windig geworden, der Himmel hat Wolken, aber kalt ist es nicht. Ich bekomme von Eleni einen Kaffee nebst Gebäck als ich das Haus zum Frühstücken verlassen will.
Im Mai sind die Busverbindungen auf Milos noch sehr spärlich: zweimal täglich nach und von Pollonia, davon einmal am frühen Morgen. Dito nach Zefiria. Fahrten hinauf nach Triovasalos, Tripiti und Plaka gehen siebenmal täglich. Und sonntags fährt nix.
Da muss ich mir ein alternatives Verkehrsmittel suchen um zum Ausgangspunkt meiner geplanten Wanderungen zu kommen. Auto ist überdimensioniert, Quads hasse ich, Taxis sind in dem Fall nicht das Wahre, Moped fahre ich auch in der Heimat nicht. Wie wäre es mit einem Fahrrad? Milos ist eigentlich ziemlich flach, wenn man den Westteil und die Ecke um Plaka außer Betracht lässt.
Im Fohrer hatte ich gelesen dass es Fahrräder zu leihen gibt, und sogar e-Bikes! Ich habe die genannte Vermieterin angeschrieben: nein, keine Fahrräder mehr, und erste recht keine e-Bikes. Auch bei einem anderen Anbieter: Bicycle? Fehlanzeige. Aber Eleni weiß Rat: ein Gast hat sich gerade ein Fahrrad gemietet, in der Straße der Holzofenbäckerei, wo ich mir etwas Proviant für den Tag kaufe. Dort, bei "Road Rider", stehen tatsächlich einige Mountainbikes in akzeptablem Zustand. Zehn Euro kostet ein Rad Miete pro Tag. Gebongt. Mein Ausweis bleibt als Pfand dort. Einen Korb auf dem Gepäckträger gibt es leider nicht, und bei dem Versuch, meinen Rucksack auf den Gepäckträger zu fixieren, zerquetscht der nette Verleiher meine frisch als Wegzehrung gekauften Koulouria. Nein, das geht nicht, der Rucksack muss auf den Rücken, die Wasserflasche dafür auf den Gepäckträger.
So, nun noch ein Omelette im "Milors", das sich trotz des überforderten Services als das hinsichtlich Preis-Leistungs-Verhältnisses mit Abstand beste Frühstückslokal in Adamas erweist. Für drei Euro bekomme ich ein riesiges, dünnes Omelette. Drei Euro kostet hier (und auch in den anderen Cafés) allerdings auch der (heiße oder kalte) Nescafé - eigentlich eine Frechheit für ein bißchen Instantpulver, Wasser, Milch. Besser, man nimmt eines der zahlreichen Frühstücke - die Auswahl ist sehr groß. Ein anderes Mal.
Vom gestrigen Paddeln haben meine Schultern und Arme sich überraschenderweise bestens erholt. Ich fühle mich fit. Nur der Sonnenbrand schmerzt.
Wohin soll ich nun radeln?
Im Vorfeld meiner Reise bin ich auf die Website miloterranean.gr gestoßen. Hier werden sieben "Geowalks" vorgeschlagen, Karten und Informationsmaterial (in Griechisch und Englisch) gibt es zum Download (oder auch käuflich zu erwerben im Milos Mining Museum, je drei Euro).
Ein paar davon haben ich vorab ausgewählt: in den Süden zum Tsigrados-Krater, in den Osten zu den alten Schwefelminen, entlang der Nordküste nach Sarakiniko. Die Auswahl fällt schwer, aber eigentlich will ich heute zu den Schwefelminen. Ausgangspunkt der 13 Kilometer langen Tour ist Zefiria, vier bis fünf Stunden werden für Fußgänger angeben. Für Radfahrer zwei bis drei, wobei man die Tour auch verkürzen kann.
Und außerdem möchte ich in die Gegend von Kipos, wo ich gestern aus dem Auto so schöne Blumenwiesen gesehen habe. Die können schnell verblühen, das duldet daher keinen Aufschub. Und gegen zwölf Uhr kommt die "Adamantios Korais" in Milos durch, auf dem Weg nach Sifnos und Serifos. Und mit ihr Günter und Jörg, zwei frühere Reisebekanntschaften. Da sollte ich eigentlich hin und winken. Zu den Schwefelminen reicht es auch danach noch. Das Schöne am Mai ist, dass die Sonne erst um halb neun untergeht.
Und so pedale ich entlang des Binnenmeeres Richtung Süden. Es hat wenig Verkehr, und ein leichter Wind schiebt von hinten. Ich passiere eine Marina und eine Gesteinsverladestelle bei Kanava. Kurz darauf, bei Elektrizitätswerk, zweigt die Straße nach Zefiria ab. Ich bleibe aber an der Küste, wo es im Meer rechts Thermalquellen gibt, während sich links der Straße die glatte Fläche der ehemaligen Saline ausbreitet. An dessen Rand glänzt ein silbrig-blaues Rinnsal. Und dahinter sieht man den Turm des Flughafens.
Ich nehme den Schwung aus der Ebene so gut wie möglich mit als die Straße weiter westlich beginnt anzusteigen. Hier sind die blühenden Wiesen, die ich gesucht habe: roter Mohn, violette Disteln und Winden, gelber Ginster, dazu Margeriten und allerlei nicht Identifizierbares in Gelb, Blau und Weiß. Und viel Getreide. Was ich nicht wusste: Milos ist dank des Vulkanbodens eine sehr fruchtbare Insel, noch dazu gibt es viele ebene Flächen, die das Terrassieren unnötig machen.
Viele knorrige Wacholderbäume stehen in halbverwilderten Feldern. Diese Natur Milos' kannte ich bisher überhaupt nicht, sondern vor allem die von Erosion geprägte Landschaft entlang der Küste.
Die kommt dann auch, als ich vor dem Achivadolimni links ins Inselinnere abbiege. Vor mir ragen die Gipfel des Profitis Ilias (748 m) und des Chondrovouno (636 m) kegelförmig hoch, gesäumt von einer Handvoll Windräder. Rechts liegt das wellige Binnenmeer mit Adamas dahinter.
Der erhöht liegende Campingplatz könnte sogar schon geöffnet sein: von der Straße aus sieht man das nicht. An der nächsten Kreuzung nehme ich die rechts Straße nach Psathi während es links zu einem der zahlreichen Steinbrüche von Milos geht. Daher das LKW-Aufkommen.
Ich finde dann auch die gewünschten Blumenwiesen wobei sich der vermeintliche Mohn aus der Nähe als rötliches Gräser erweist. Aber trotzdem schön.
Auf dem Rückweg halte ich an der Kapelle an der Abzweigung zum Flughafen. Sie wurde für vierzehn Milier errichtet, die von deutschen Besatzungstruppen am 23.2.1943 hingerichtet wurden. Auf einer Steintafel draußen stehen ihre Namen, im Inneren gibt es Fotos. Sie wurden nur zwischen zwanzig und 37 Jahre alt. Milos wurde erst am 9. Mai 1945 nach vierjähriger Besatzung befreit, die Bevölkerung hatte erbitterten Widerstand geleistet. "Vierzehn/Dekatessera" heißt diese Kapelle und die Gegend.
Ich fahre nach Adamas zurück, wo mit etwas Verspätung die Fähre "Adamantios Korais" ankommt. Sie wird die letzte Fähre sein, die Adamas heute und in den nächsten Tagen anläuft, denn seit heute wird gestreikt. Gestern Nachmittag hat die Fähre Piräus vor dem Streik verlassen und ihre lange Route durch die Kykladenwelt angetreten (Theo hat sie gestern bis Kythnos genommen). Und jetzt fährt sie von Sikinos via Milos nach Sifnos, und ich will Günter und Jörg zuwinken, die mit ihr fahren. Die stehen auch auf dem Deck, aber registrieren mich trotz meines diskreten Winkens und Rufens nicht. Tss. Aber klar, das Verladen der LKW ist interessanter, und sie rechnen ja nicht mit mir. Irgendwann, als ich schon winke wie ein Windrad, fällt dann bei Günter doch der Groschen: die kenne ich doch!* Nun wird fleißig zurückgewunken und versucht, die Geräusche von Fähre und LKW zu übertönen. Vergeblich. Kalo taxidi, und viel Spaß auf Sifnos! Ich komme auch noch (hoffentlich!)
Halb zwei es inzwischen, und ich nehme jetzt meine heutige Tour in Angriff. Es ist trüber geworden, wird hoffentlich nicht regnen. In Kanava biege ich jetzt nach Zefiría ab, das ich schnell erreiche. Im früheren Hauptort der Insel sollen noch 176 Menschen leben. Die verstecken sich aber gerade erfolgreich, und auch die in hellgrau wie ein Rohbau (ist aber Perlit) erscheinende große Kirche Panagia Portiani ist geschlossen. Schade. Kirchen und Kapellen sind auf Milos übrigens meistens zu, im Gegensatz zu Sifnos.
Der Geowalk Nr. 3 - "Sulfur Mines" beginnt hier. Und den möchte ich jetzt machen, bis zu den Schwefelminen. Soll ich das Rad hier abstellen? Eigentlich ist die Piste sehr breit, und auch akzeptabel befahrbar, obwohl sie nicht asphaltiert ist. Ich werde radeln bis sie zu schlecht wird, und dann das Rad abstellen. Ich muss ja den gleichen Weg zurück.
Es geht wieder vorbei an blühenden Wiesen, Wacholder und Olivenhainen. Es fährt sich gut, die Piste ist feucht. Feucht? Mhh, hat es hier geregnet? Wie ich mich noch wundere, und überlege, ob ich einen Regenschutz hätte mitnehmen sollen, fährt des Rätsels Lösung vorbei: ein Tankwagen besprüht die Straße mit Wasser. Wieso das denn? Auch auf diese Frage kommt die Antwort postwendend, als ein großer LKW an mir vorbeidonnert. Es gibt hier Steinbrüche, und damit die Straße nicht so staubt, wird sie regelmäßig befeuchtet. Das nenne ich mal 'nen Service!
Nach einigen Minuten führt die Piste in ein Tal hinein und verläuft an dessen Rand aufwärts. Die Rinnen in der Straße werden tiefer und felsiger, gelegentlich muss ich schieben. Auf dem Felsen links über mir liegt die Kapelle Panagia Kastriani. Nein, da muss ich jetzt nicht hoch.
Die Talwände sind weiß und erodiert, oben auch ockerfarben und von grünem Gebüsch gekrönt. Laut der Beschreibung von Miloterranean ist das Gips und Kaolin. Beeindruckend.
Irgendwann wird mir das mit dem Rad jetzt doch zu mühsam (kein Wunder könnten sich eBikes hier nicht durchsetzen - schieb die schweren Teile mal über solche Holperstrecken!) und ich stelle es am Wegrand ab. Hoffentlich mäht es kein LKW über den Haufen, von denen hier einige vorbeifahren. Mit Radfahrern oder Fußgänger rechnen die eher nicht, auch wenn die Fahrer alle freundlich lächeln.
Kurz darauf erreichen ich, nun wandernderweise, eine Straßenkreuzung auf einer überraschend weiten und fruchtbaren Hochebene. Rechts geht es zu den Steinbrüchen, da verschwinden die Lastwagen. Links kann man nun einen Abstecher zu den Obsidiansteinbrüchen von Demenagaki machen, und weiter zu den Mühlsteinbrüchen von Rema. Das schenke ich mir jetzt, vielleicht auf dem Rückweg, und gehe geradeaus, entlang der Felder. Hellgraue Gesteinshaufen liegen immer wieder am Straßenrand, von blühendem Thymian und Ginster eingefasst.
Die Piste schlängelt sich jetzt etwas, ich erreiche das obere Ende des Taleinschnittes von Paliorema. Hier liegen Berge mit grau-gelbem Gestein. Schwefel? Es riecht zumindest danach.
Daneben wachsen Orchideen, und auf einem Landstück weiter nördlich stehen Bienenstöcke. Ich vermute mal, auch Milos nennt den besten Honig sein eigen. Schwefelhonig?
Wie eine Wunde klafft ein weißer Riss im oberflächlich rostroten Gestein. Die düstere Himmelsstimmung und die Einsamkeit verleiht dem Ganzen eine gewisse Bedrohlichkeit. Ich lasse mich nicht schrecken und wandere auf der Piste, die inzwischen wirklich nur noch für geländegängige Fahrzeuge befahrbar ist, entlang der südlichen Talseite des tiefen Paliorema-Taleinschnittes hinab zum Meer.
Am Talende sehe ich schon bald die Ruinen der Mienengebäude liegen, der Talboden leuchtet in kahlem Weiß-Gelb. Der gegenüberliegende Hang leuchtet in Rostrot mit dunkelgrünen Vegetationsflecken, weiter unten gepunktet von zahlreichen Stollenlöchern. Seit der Antike wurde hier Schwefel abgebaut und zur Desinfektion und zum Polieren verwendet. In neuerer Zeit begann der Abbau 1862 und dauerte bis 1958, seit 1928 unter der Firma "Theioryhia Milos Inc." Der Schwefel wurde vor allem zum Besprühen der Weinreben in Frankreich exportiert. 125.000 Tonnen Erz sollen hier abgebaut und weiterverarbeitet worden sein.
1958 endete der Abbau abrupt als Schwefel als Abfallprodukt der Erdölindustrie billiger wurde als der abgebaute Schwefel. Seither stehen die Gebäude hier unbenutzt herum und verbreiten einen Hauch Endzeitstimmung.
Es ist halb vier, als ich die Talsohle mit dem Industriedenkmal erreiche. Die Gebäude auf der linken Talseite ziehen sich, parallel zu den Doppelschienen einer Seilbahn, den steilen Hang hinauf. Allerlei verrostetes Gerät liegt und steht auf dem weiß-gelben Boden und in den Ruinen herum, gerade so wie man es zurückgelassen hat.
Eine niedrige Brücke aus Natursteinen mit Schienen drauf quert den trockenen Bachlauf, auf ihnen stehen zwei Fahrgestelle, eines trug wohl einstmals eine Lore für Gestein.
Auf der Südseite des Tales waren die Wohnungen für die Arbeiter, die unter der Woche hier lebten und am Wochenende in ihre Heimatdörfer zurückkehrten. Es gab Schlafräume, Läden und Küchen und auch Unterhaltungsmöglichkeiten. Das Leben und Arbeiten hier war gefährlich, es herrschte Explosions- und Einsturzgefahr, die Stollen waren heiß und schlecht belüftet. Man kann es sich gut vorstellen.
Heute ist diese Schwefelmine (Θειωρυχεία/Theioryhia) ein Industriedenkmal. Was nichts daran ändert, dass hier alles vor sich hin gammelt. Aber mir gefällt das. Ein toller Lost Place.
Vor dem Betreten der Stollen wird ausdrücklich gewarnt. Ich halte mich auch von den Gebäuden fern, denn ich bin nach wie vor völlig alleine hier.
Die Ausstrahlung dieses Ortes ist einzigartig, und wird verstärkt durch den herrlichen feinkiesigen und ockerfarbenen Strand und die einrahmenden roten Felsen. Natürlich nehme ich ein Bad am Thiafes-Strand, klamottenlos. Das Meer ist kühl und weich.
Ich habe ja jetzt einige tolle Orte auf Milos erlebt, und es werden noch weitere kommen, aber hier ist es genial!
Leider ist das Wetter unsicher geworden, Regen droht. So mache ich mich auf den Rückweg, die Serpentinen hoch.
Oben begegnet mir ein Paar, Engländer. Ob sich das lohnen würde? Ja, natürlich! Unbedingt! Und bei dem Wetter ist es auch schweißfrei zu erreichen, was im Sommer sicher völlig anders ist: da heizt die Sonne das verlassene Tal auf. Sie werde meinen Empfehlung bestätigen als ich ihnen ein paar Tage später wieder begegne.
Um Viertel nach fünf bin ich wieder am Fahrrad (den Abstecher zu den Obsidianfeldern lasse ich aus) und nehme den Parallelweg über die Kapelle Panagia Kastriani. Fürs Fahrrad ist er ziemlich felsig, aber wenn man langsam fährt, geht es schon.
Die Kapelle ist doch tatsächlich geöffnet, so dass ich einige Kerzen anzünden kann. Aber besonders beeindruckend ist der Blick über die Erosions- und Hügellandschaft von Ostmilos, den man von hier aus hat. Nicht lieblich oder dramatisch, aber ich haben in der Ägäis nichts Vergleichbares gesehen. Und in einem abgeernteten Getreidefeld steht sogar mal ein Esel.
Der Regen ist glücklicherweise ausgeblieben. Über Zefiria radel ich zurück nach Adamas und besuche gleich noch das Milos Mining Museum, an dem ich vorbei komme. Ein unbedingt lohnenswerter Besuch (Eintritt 4 Euro), der die Eindrücke des Tages mit Informationen ergänzt und abrundet.
Es gibt eine Filmvorführung im Untergeschoß, Zeitzeugen schildern die harte Arbeit in den Minen, auch Frauen und Kinder arbeiteten dort. Im Obergeschoß werden dann - neben einer riesigen Obsidiansammlung - ausführlich die zahlreichen Erze und Gesteine erklärt, die auf Milos abgebaut wurden und werden (aktuell v.a. noch Bentonit und Perlit), und deren Verwendung. Perlit, Bentonit, Baryt, Schwefel, Kaolin, Pozzolane, Mangan, Obsidian - das ist auch für mich als geologische Laiin unglaublich interessant. Gelegentlich muss ich an unseren Besuch auf der Insel Gyali denken.
Man kann die Gesteinsbrocken auch anfassen oder mit der Lupe betrachten. Schade, dass außer mir nur noch eine deutsches Seglertrio zu den Besuchern zählt, denn ich finde das Museum absolut besuchenswert.
Im Museumshop gibt es für drei Euro die Wanderkarten der einzelnen Miloterranean-Geowalks. Ich kaufe mir eine Karte, die die Routen Nummer 6 und 7 enthält, Sarakiniko und Nychia. Hab ich mir nicht ausgedruckt, aber es könnte sein, dass ich hier auf Milos noch mehr Zeit haben werde ....
Und dann gibt es noch das Buch von Hans Löber: "Der Arzt Hans Löber. Briefe aus Milos, 1943 - 1944". Kostet 15 Euro. Soll ich es mir zulegen? Es ist das letzte deutschsprachige Exemplar und schon etwas abgegriffen. Ich kann ja nochmals wiederkommen.
Es ist halb acht, als ich Hotel eintreffe, wo ich prompt erfahre, dass der 24-Stunden-Streik der Seeleute um zwei weitere Tage verlängert wird. Vor Samstag wird hier nichts Größeres weggehen, vorausgesetzt, der Streik wird nicht nochmals verlängert (was gut möglich ist). Gut, dass ich meine nächste Zimmerreservierung auf Sifnos erst ab Montag habe, aber eigentlich wollte ich vorher ja noch nach Serifos. Für einen Tag lohnt das aber nicht. Ich werde vermutlich Serifos aus dem Programm streichen und von hier (am Samstag?) direkt nach Sifnos fahren.
Eine Entscheidung, die mir leicht fällt: so habe ich dort und hier mehr Zeit. Auf Milos noch drei volle Tage. Es gibt hier noch so viel zu sehen und entdecken.
Ich schicke eine SMS mit der Streiknachricht an Theo auf Kythnos, der am Freitag nach Sifnos fahren wollte. Die Antwort weist darauf hin, dass es ihm dort bedeutend weniger gefällt als mir auf Milos. Wieso ist er eigentlich nicht hier, wo es so schöne breite und stufenfreie Pisten gibt?
Für meine Wirtin Eleni ist es auch keine Problem, ich kann gerne länger bleiben. Allerdings muss ich am Donnerstag das Zimmer wechseln. Wenn es sonst nichts ist (das hintere Zimmer wird mir sowieso besser gefallen)
Das Abendessen nehme ich heute im "Kynigos" ein. Irgendwie ähneln sich die Tavernen hier.
Ich bestelle eines der Tagesessen, Fisch aus dem Ofen mit Zwiebeln und Tomaten. Schmeckt akzeptabel, aber irgendwie hat der Fisch keine Unterseite, dafür aber reichlich Gräten. Nur ein halber Fisch? Dafür gibt es den Wein gratis, und auch sonst ist das Ambiente ganz nett. 12,20 Euro bezahle ich, das ist preiswert.
Mal sehen wie morgen das Wetter wird. Die Prognosen sind eher durchwachsen: Nordwind. Da ist ein Fahrrad wohl nicht das richtige Verkehrsmittel. Aber Wandern geht immer.
* zur Ehrenrettung von Günter und Jörg - so
mit Sonnenbrille und im Wanderoutfit war
ich auch schlecht erkennbar: