Am Donnerstagmorgen muss ich das Zimmer wechseln. Eleni ist es unangenehm (mein bisheriges Zimmer hatte ein Doppelbett, das neue hat zwei Einzelbetten), aber mir macht es nichts, das Zimmer nach hinten gefällt mir besser (und es hat weniger Mücken), da kann ich auch ein schmales Bett in Kauf nehmen.
Wenn ich unbedingt wollte, könnte ich heute nach Sifnos übersetzen. Elenis Sohn Stavros bringt mit seinem Segelschiff "Eleni" eine Gruppe hinüber. Klar, für organisierte Wandergruppen sind tagelange Streiks Gift. Und so eine streikbrechende (vermutlich nicht ganz billige) Überfahrt ist dann immer noch das kleinere Übel. Gestern hat er auch schon eine Gruppe hinübergefahren.
Nein, ich habe es nicht eilig und bleibe gerne noch bis Samstag hier. Zumal das Wetter schlechter prognostiziert war als es ist. Möglicherweise gibt es aber am Nachmittag Gewitter.
Ich werde mir für die zwei nächsten Tage wieder ein Fahrrad leihen und heute nach Pollonia radeln. Am Nachmittag möchte ich mit dem "Pantofla" nach Kimolos übersetzen und mich dort etwas umsehen.
Das Frühstück im "Milors" lässt erneut keine Wünsche offen, und gestärkt schwinge ich mich am späten Vormittag aufs Rad (wieder von Road Rider, zwei Tage für 18 Euro). Knapp zehn Kilometer sind es bis Pollonia, die Straße ist wellig. Ich hab keinen radlerischen Ehrgeiz und schiebe an ein paar Hügeln. Verkehr hat es kaum. Ohne Halt vorbei an Papafrangas und Filakopi, da war ich vor zehn Jahren.
Es ist kurz vor ein Uhr als ich das Fahrrad in Pollónia abstelle. Die Fähre geht erst um halb drei, ich hab also noch Zeit für Pollonia. Auch wenn neunzig Prozent der Häuser im Dienste des Tourismus' stehen: das ist ein netter Flecken, der sich auf beiden Seiten der strandigen Bucht verteilt.
Am Anleger sehen ich die "Eleni" - sie bringt die Passagiere offenbar nicht von Adamas, sondern von hier aus nach Sifnos. Das ist kürzer und windgeschützter. Stavros und Maria grüßen mich - Milos ist kleiner als ich dachte - man läuft sich immer wieder über den Weg.
In den zahlreichen Taverne und Cafés ist noch nichts los, auch wenn man als potenzieller Gast erwartungsvoll angeguckt wird. Auf dem Weg zur Agios-Nikolaos-Kapelle auf der anderen Buchtseite passiere ich eine Strandschläferin vor den edel aussehenden "Unique Milos Suites". Das wäre mir doch zu ungeschützt gelegen.
Die vielen Pensionen in Nord-Pollonia machen noch einen verwaisten Eindruck. Ein struppiger Hund freut sich über Abwechslung und bellt mich an. Sehr gepflegt sieht die Kapelle auf dem Felsenkap aus, Agios Nikolaos. Sie ist auch offen.
Die "Eleni" ist inzwischen losgefahren, das Meer ist wellig. Noch kein Problem für die Passagierschifffahrt. Zurück zum Süddorf kommen mir viele Schüler entgegen - hat Pollonia eine eigene Schule, oder sind sie mit dem Schulbus gekommen?
Ich bestelle einen Kaffee und einen Kringel in der Café-Bäckerei am östlichen Strandende. Es fahren immer wieder Kleinbusse der Imerys, der Minengesellschaft von Milos vorbei. Südlich befindet sich Baryt- und Bentonit-Steinbrüche.
Der Himmel ist dunkler geworden. Soll ich trotzdem übersetzen? Wenn das Schiff kommt, warum nicht.
Und da kommt der "Pantoffel", die "Panagia Faneromeni", von Kimolos her um das Südkap von Kimolos angeschaukelt. An einer ausgesetzten Stelle schwankt sie kurz mächtig. Hoppla!
Ein Dutzend Leute und ein paar Autos gehen an Bord. Kurzentschlossen nehme ich das Fahrrad mit, vielleicht kann ich es auf Kimolos brauchen. Ich hab ja nur drei Stunden Aufenthalt dort, denn die letzte Fähre geht um 18 Uhr zurück. Denke ich....
Das Fahrrad wird von einem der Schiffsangestellten mit einem Strick am Geländer festgebunden, die Tickets gibt es im Passagierraum. Zwei Euro kostet die Überfahrt pro Person laut Aushang am Hafen, dann kostet das Fahrrad wohl zehn Cent, denn ich bezahle zwei Euro zehn. Oder die Preiserhöhung ist noch nicht publiziert und das Rad gratis.
Die Fahrt geht gleich los und dauert eine halbe Stunde. Mit dem Schaukeln ist es harmlos, nur an einer Stelle wackelt es mehr. Kimolos' felsige und unbewohnte Südküste passieren wir nahe, und da ist auch schon Psathi, der Inselhafen.
Am Strand stehen die Tavernenschirme in drei Farben, es ist also schon etwas geöffnet. Aber dafür habe ich erst später Zeit, ich will nämlich nach Prassa.
Prassa liegt am nordöstlichen Zipfel von Kimolos. Es gibt dort einen schönen Strand mit heißen Quellen, und Steinbrüche. Bei meinem letzten Kimolos-Aufenthalt haben wir es nicht bis dorthin geschafft, und das möchte ich jetzt nachholen.
Vom Schiff runter trete ich gleich in die Pedale und kurve in einem weiten Schlenker hinauf und vorbei an Chorio und dem Friedhof nach Norden. Hier wird es einsamer, es geht auf und ab. Goupa mit seinen Syrmata kann man von oben aus nicht sehen, die Tankstelle kurz darauf sieht auch geschlossen aus. Unterhalb liegt ein schöner Strandabschnitt, der Klima-Strand.
Laut meiner Landkarte müsste die Straße bis hinter Agios Minas asphaltiert sein. Agios Minas ist eine tiefe und geschützte Bucht, in der zahlreiche kleine Boote liegen. Hübsch!
Tatsächlich kommt kurz darauf das Ende der Ausbaustrecke. Ich mühe mich noch etwas weiter über Schotter und Schlaglöcher, will aber keinen Platten riskieren (Mietfahrzeuge auf andere Inseln - wie war das noch gleich mit dem Versicherungsschutz?) und stelle das Gefährt am Straßenrand ab. Mehr als zwei Kilometer sollten es nicht bis Prassa sein, die gehe ich zu Fuß.
Die Piste führt vorbei an einem Weinberg, Feldern und einer Wiese mit dem wunderschönen blühenden Strandflieder. Zwei Esel betrachten mich neugierig, auf Kimolos gibt es noch viele davon. Ansonsten hat es verhaltene Erosionslandschaft, Steinmauern, und ab und zu eine hübsche Strandbucht wie die von Livadaki. Selten passiert mich ein Fahrzeug, die Fahrer immer freundlich grüßend.
Hinter dem Pigados-Strand sieht man hell einen Steinbruch leuchten. Dahinter liegt Prassa, das laut Census 2011 dreizehn Einwohner hat. Ich sehen keinen davon, nur die drei Männer, die mich gerade mit ihrem Pickup überholt haben und sich an einem der hüttenähnlichen Häuser zu schaffen machen.
Die halbrunde Bucht von Prassa leuchtet in blaugrün.
Rechts, zu Beginn der Bucht, weist ein Pfeil hinüber zum "Therapy bath - ιαματικά λουτρά ". Oh, so edel? Aber schon der Blick um die Ecke lässt auf dem Boden der Tatsachen ankommen: ein kleines flaches Gebäude, geschlossen, und davor eine Sammlung Sanitärkeramik. Hier findet kein Kurbetrieb statt.
Wer kommt auch schon nach Kimolos? Zum Kuren? In diese abgelegene Ecke ohne Asphaltstraße? Hinter der Verladestelle des Steinbruches?
Niemand außer mir. Wenn jetzt die drei Männer nicht da drüben arbeiten würden, würde ich glatt textilfrei ausprobieren, ob das Meerwasser wirklich thermal ist. Der Strand ist auf alle Fälle feinsandig. Etwas Sonne wäre noch schön, und weil die sich ziert, verzichte ich auf das Bad, und wandere wieder zurück. Halb fünf ist es, ich hab noch genügend Zeit.
Nach zwanzig Minuten bin ich wieder beim Fahrrad. Ein vorbeifahrender Pickup-Fahrer fragt, ob er helfen kann. Nein, danke, das schaffe ich schon zurück.
Das Wetter ist gewittrig geworden, ein paar Böen mit Regentropfen spüre ich im Gesicht, aber nicht der Rede wert. Das schlechte Wetter bleibt im Inselwesten hängen (tatsächlich hat es in Adamas geregnet, wie ich später erfahre), hier grollt es nur etwas. Glück gehabt.
Ich mache noch einen Schlenker ins nachmittäglich ausgestorbene Chorio hinein, aus Sentimentalität. Gucken, ob es das "Kali Kardia" noch gibt. Natürlich ist das Kafenio noch da, und auch geöffnet. Einkehren möchte ich da aber heute nicht (ist ja auch nur für Männer und Übernachtungsgäste), das mache ich lieber unten am Strand in Psáthi.
Unten hat sich das Wetter hat sich wieder etwas beruhigt (dieses Mai ist das Wetter extrem wechselhaft), sogar die Sonne ist herausgekommen. Ich wähle das Café "Raventi" am Strand und bestelle ein Karamelltörtchen. Mhhhh! Einfach schön, hier so nahe der Wasserlinie zu sitzen und die Ruhe zu genießen.
Die Fähre "Panagia Faneromeni" liegt vor mir, daneben ein kleines Ausflugskaiki namens "Kapetan Kostas". Kurz vor sechs, es wird Zeit, zum Anleger und an Bord zu gehen.
Ich fahre hinüber, will gerade mein Rad über die geöffnete Ladeklappe aufs Schiff schieben, als mir ein Mann der Besatzung entgegenkommt und etwas sagt von wegen "das Schiff würde vielleicht nicht fahren wegen zu viel Wind. Ich solle den Kapitän fragen".
Upps. Ähm, zu viel Wind?
Wo? Irritiert bleibe ich auf der Klappe stehen.
Eine Frau auf einem Quad knattert an Bord. Dann kommt ein älterer Mann, englischsprachiger Tourist. Ich erzähle ihm, was der Besatzungstyp gesagt hat. Auch er ist irritiert, fragt den Kapitän, der gerade von Bord geht. Nein, keine Überfahrt heute - zu viel Wind. Sechs Beaufort.
Ob er Spaß mache, frage ich, und wo da sechs Beaufort wären? Und wie wir dann rüber nach Milos kämen?
Er weicht aus, und sagt was von dem Kaiki, das vielleicht fahren würde wenn der Kapitän Zeit und Lust hätte. Und genug Geld kriege. Dann verschwindet er schnell.
Und lässt sechs ausländische Touristen und ein paar Griechen fassungslos zurück.
Das Blöde ist nun: wenn wir heute wegen des Windes nicht wegfahren können, dann kommen wir morgen erst recht nicht weg. Denn morgen soll das Wetter richtig windig werden und wenn der "Pantoffel" jetzt nicht fährt, dann fährt er morgen auch nicht. Diese Windprognose bestätigt ein griechischer Skipper, der mit seinem fetten Katamaran gerade anlegt.
Und die großen Fähren streiken ja noch bis übermorgen.
Wir sitzen also fest auf Kimolos.
Wir Touristen: ein französisches Paar mit Mietauto, eine Französin mit Quad, ein älteres australisches Paar, davon sie im Leichtrollstuhl, und ich. Die Franzosen sind völlig fassungslos, vor allem die Quadfahrerin kriegt sich fast nicht mehr ein: "C'est un nightmare!". Die Australier sind erstaunlich gelassen, obwohl sie erzählen, dass sie morgen ihren Rückflug nach Athen und von dort direkt danach in die Heimat haben (alles non refundable - nicht erstattbar), und sie außerdem ihre notwendigen Medikamente nicht dabei hat.
Und zwei Griechen, die unbedingt nach Milos müssen.
Und nun? Panik bei dem Mitfestsitzenden, auch wenn es für uns außer die Australier nicht so dramatisch ist. Nur echt blöd und unbequem.
Ich könnte mich oben in Chorio im "Kali Kardia" einquartieren, das kostet nicht die Welt. Mein frisch bezogenes Zimmer in Adamas bliebe dann zwei Nächte leer, und natürlich haben ich keine Klamotten zum Wechseln dabei. Gab es da nicht mal die ungeschriebene Regel, nie ohne Gepäck eine Insel zu verlassen? Tja... aber es gibt Schlimmeres, und ich bin zwischen Lachen und Fassungslosigkeit hin- und hergerissen. Auch nach 25 Jahren Inselspringen ist Griechenland doch immer noch für eine Überraschung gut.
Andererseits weiß ich, dass sich sowas doch irgendwie auf griechische Art regeln lässt: mit Fakelaki und Improvisationsgeist.
Zunächst verfügen wir uns alle ins Hafencafé "En Plo", wo einer der übersetzwilligen Griechen sein Handy und seine Beziehungen spielen lässt um unsere und seine Passage mit dem Kaiki nach Pollonia zu erreichen. Er ist zutiefst verärgert über den Kapitän der "Panagia Faneromeni", der seiner Pflicht nicht nachkommt.
Die Quadfranzösin hat sich inzwischen bei der Port Police eine - für Kimolos untypisch - höchst unfreundliche Abfuhr geholt, die in mir einen Verdacht keimen lässt: Angesichts des immer noch fehlenden Starkwindes (wir wären ja längst in Milos wenn die Fähre pünktlich gefahren wäre) bin ich geneigt, das Ganze für einen erpresserischen Akt der Kapitäne in Zusammenarbeit mit der Port Police zu halten. Ein abgekartetes Spiel.
Und nun geht darum, den Preis für die Überfahrt mit dem Kaiki in die Höhe zu treiben.
Dazu lässt man uns zunächst schmoren.
Weil mir kalt geworden ist, bestelle ich im Café einen Tee. Die nette Wirtin, der unsere üble Situation sichtlich unangenehm ist, gibt eine Runde Schokoladenkuchen aus, den jetzt aber eigentlich keiner möchte.
Wir sitzen da und warten, dass sich etwas bewegt. Tut es aber zunächst nicht.
Die Australierin und ich überlegen, ob wir aus ihren fehlenden Medikamenten einen Notfall konstruieren und einen Rettungshubschrauber bestellen könnten. Die Franzosen bleiben mehr für sich in ihrem Elend.
Die Quadfranzösin hat die Port Police aufgeschreckt, die nun einen von uns zum Rapport einfordert. Der Australier geht mit dem organisierenden Griechen, aber das bringt keine neuen Erkenntnisse, sondern war eher eine Machtdemonstration. Also warten wir weiter, zunehmend frierend und uns in Galgenhumor übend.
Gegen halb acht kommt endlich Bewegung in die Sache: der Kaikikapitän wäre jetzt da. Hundert Euro wolle er für die Überfahrt. Das geht ja eigentlich, durch sechs oder acht Personen sind das keine zwanzig Euro pro Nase. Doch besser als zwei Nächte auf Kimolos zu bleiben, zumal ich am Samstag ja weiterreisen will (wenn der Streik beendet ist).
Wir marschieren zum kleinen Fähranleger als plötzlich der Zug ins Stocken gerät: von mehr Geld ist die Rede. Nochmals achtzig Euro für die Genehmigung der Hafenpolizei. Die müssen hier von Freibeutern abstammen oder irgendwie die durch den Streik entgangenen Einnahmen kompensieren. Verärgerung breitet sich aus, aber natürlich sind auch 180 Euro von uns acht Passagieren zu stemmen. Allerdings muss der managende Grieche für uns die nominelle Verantwortung übernehmen (er tut es sehr widerwillig und unter Lamento), und wir müssen alle unsere Namen in der Genehmigung der Port Police eintragen. Stempel drauf, Ordnung muss sein. Brief und Siegel - ein Beleg für die Erpressung. Aber die Port Police sitzt am längeren Hebel. Wäre ja nochmal schöner wenn hier jeder übersetzen würde wie er wollte.
Als alle Formalitäten erledigt sind und ausreichend Geld die Besitzer gewechselt hat, gehen wir an Bord der "Kapetan Kostas". Fahrrad und Rollstuhl werden hinübergetragen, Mietwagen und Quad gehen natürlich nicht drauf. Sie werden mit steckenden Schlüsseln vor der Ladeklappe der "Panagia Faneromeni" geparkt - wenn das Schiff morgen fährt, werden die Kimolioten sie aufs Schiff bringen. Die sind unheimlich hilfsbereit, die Leute hier. Nur halt zwei oder drei nicht. Bestimmt keinen Einheimischen.
Während die Sonne hinter Kimolos untergeht, tuckern wir aus dem Hafen. Es hat Wellen, aber auch nicht mehr als am Mittag. Von sechs Beaufort ist nichts zu merken. Nur kühl ist es geworden, und wir bleiben alle in der Kabine, froh, dass wir Kimolos den Rücken kehren können. Was aber nur an den Umständen liegt, nicht an Kimolos.
25 Minuten dauert die Überfahrt, und als wir in Pollonia von Bord gehen, fühlen wir uns wie Heimkehrer einer Odyssee.
Tatsächlich wird die "Panagia Faneromeni" am nächsten Tag nicht fahren, und die Franzosen werden erst am Samstag ihre Fahrzeuge zurückbekommen (wie mir die Quadfahrerin erzählt als ich sie auf Sifnos wiedertreffe). Die Verleiher reagieren höchst unterschiedlich: der Autoverleiher mit Kulanz und einem Ersatzfahrzeug, der Quadverleiher ungehalten und abkassierend.
Nun habe ich allerdings noch ein Problem: es ist inzwischen halb neun, und die Sonne ist untergegangen. Mein Fahrrad hat aber kein Licht, und ich möchte es nicht riskieren, unbeleuchtet auf der Straße zurück nach Adamas zu fahren - hier rechnet ja kein Automobilist mit (noch dazu unbeleuchteten) Radfahrern.
Ich brauche also ein Taxi, und weil es in Pollonia keines gibt, rufe ich mir telefonisch eines in Adamas (die Preistabelle weist 15 Euro für die Strecke Adamas - Pollonia aus). Natürlich mit dem Verweis, dass auch mein Podilato reinpassen muss. Kein Problem, wird mir bescheinigt. Und eine Viertelstunde später ist mein Taxi da, das Rad kommt, gut verschnürt, in den Kofferraum, und um neun bin ich dann endlich wieder in Adamas. Etwa später als geplant, und um 37 nicht einkalkulierte Euro ärmer (das Taxi hat 17 Euro gekostet).
Eleni und ihr Sohn Ari, die ich von Kimolos wegen Hilfe angemailt hatte, sind überrascht, mich doch noch zu sehen. Nie im Leben hätte das Windstärke sechs gehabt, versichern sie, nie.
Nach einer wiederbelebenden erwärmenden Dusche freue ich mich aufs späte Abendessen. Ich gehe zu "Marianna" und bestelle einen kleinen griechischen Salat und Souzoukakia mit Reis. Beides schmeckt ganz hervorragend (Reis ist echt mal ne Alternative zu ewig Frittiertem) und mit 16 Euro 50 auch preislich fair.
Ein überraschend aufregender Tag geht dem Ende entgegen.
Ergänzung Februar 2021:
Die Fähre "Panagia Faneromeni" ist im August 2019 durch die neue Fähre "Osia Methodia" ersetzt worden. Die "Panagia Faneromeni" habe ich dann aus den Augen verloren, aber heute bekam ich die interessante Nachricht, dass sie aktuell unter den Namen "Bijagos I" in Westafrika, genauer: Guinea-Bissau, unterwegs ist. Tatsächlich. Wie das Schiffchen da wohl hingekommen ist ohne zu kentern, wo es doch schon für den Kanal von Pollonia zu windempfindlich ist?