Seit einer knappen Stunde fahren wir die Südküste Ikarias entlang als die obligatorische Durchsage mit dem Hinweis auf den nächsten Hafen Agios Kirykos uns in Bewegung versetzt. Es ist 19 Uhr Ortszeit, seit gut 24 Stunden sind wir unterwegs, endlich ist das Ziel erreicht!
Mit dem Flugzeug via Thessaloniki sind wir nachts um halb ein Uhr in Athen gelandet, mit dem Bus (inzwischen 5 Euro pro Person) nach Piräus gefahren und haben dort um halb drei Uhr nachts ein „kleines Doppelzimmer“ im Hotel Argo für 30 Euro bezogen. Richtig gut geschlafen haben wir nicht – zu viel Reisefieber - aber immerhin bequemer als auf dem Flughafen. Nach mittelprächtigem Frühstück im Hotel (wahrhaft grauenvoll die portionierte Erdbeermarmelade, Sieg der Chemie. Selbst schuld wer so was isst...) ging es zum Hafen, Tickets kaufen und dann mit dem kostenlosen Bus zum Gate 1, wo um 12 Uhr die „Nissos Mykonos“ mit uns gen Osten ablegte (€ 39,-). Das Wetter war sonnig, die gepflegte Fähre gut belegt (davon, dass sie offiziell inzwischen für „Aegaion Pelagos Lines“ fährt, war nirgends etwas zu sehen), wir suchten uns einen Platz auf dem zweitobersten Deck und genossen die Fahrt über Syros (schnell Halvadopittes beim fliegenden Händler gekauft) und Mykonos, wo sich Deck und Schiff deutlich leerten. Weil ein kalter Wind ab dort die Stühle über das Deck trieb, verzogen wir uns in den Innenraum, konnten aber die steile Küste Ikarias durch das Fenster beobachten.
Nun sind wir da.
Zimmervermieter am Hafen sind Fehlanzeige, so ziehen wir unsere Trolleys zunächst bis zu Platia, wo ich die Mutter mit ihnen zurück lasse. Mein Ziel ist das Hotel „Kastro“, das ich schon hoch über dem Ort und der kleinen Schiffsanlegestelle ausgemacht habe. Die Zahl der angebotenen Zimmer in Agios Kirykos, genannt „Agios“, ist überschaubar: über den Tavernen und Cafés der Platia ist es bestimmt laut, und die Aussicht vom „Kastro“ besticht. Per eMail hatte ich vor einigen Tagen angefragt ob schon geöffnet wäre, und die Antwort erhalten, es wäre rund um das Jahr offen. Na denn….
Der Hotelbesitzer Dimitri erwartet mich doch tatsächlich (ich hatte nur vage geschrieben, wir würden am Samstag ankommen wollen) und mit zwei Aufzügen geht es fünf Stockwerke nach oben zur Zimmerbesichtigung. Das Hotel ist nur dünn belegt, ich hab die Auswahl und entscheide mich für das höchstgelegene Zimmer, recht ordentlich, aber nicht überdurchschnittlich. Überdurchschnittlich ist aber die Aussicht vom Balkon! Die verlangten 40 Euro für das Zimmer zuzüglich 10 Euro für zwei Frühstücke (kein Heißwasserkocher auf dem Zimmer und wir haben auch keinen dabei weil wir ihn die letzten Urlaube nur selten gebraucht haben) finde ich aber deutlich zu viel, und äußere das auch. Dimitri ist verschnupft, ich müsse ja hier nicht wohnen, womit er natürlich recht. Ich hab keine Lust, weiterzusuchen, und die Aussicht ist einfach toll. Es sind ja nur drei Nächte, das macht uns nicht arm.
Mutter und Gepäck holen wir mit Dimitris Auto ab, und kaum sitze ich neben ihm, da eröffnet er mir, mit Blick auf meinen Griechenland-Fahne-Button auf der Tasche, ich würde wohl Griechenland mögen, er die Deutschen aber gar nicht. Und am wenigsten Angela Merkel. Na, so diplomatische Gastgeber, da kommt Freude auf! Nun ist die gute Merkel auch nicht unbedingt mein Fall, und das sage ich auch und gewinne Sympathiepunkte. Ich bestätige Dimitri dann noch in ein paar Vorurteilen (die Deutschen hätten nach dem 2. Weltkrieg den griechischen Goldschatz nicht zurückgegeben) und Tatsachen (die Zwangsanleihen wurden tatsächlich nicht zurückbezahlt). Noch mehr Sympathiepunkte, zum Glück sind wir dann auch schon unten am Hafen, und schnell auf dem Zimmer, wo wir uns häuslich einrichten. Zwei Tavernenempfehlungen haben wir noch bekommen, und die eine probieren wir auch gleich aus, wir sind ziemlich hungrig: „Stou Tzouri“. Die Taverne liegt an der langgestreckten Platia von Agios Kirykos, einem wunderbaren Ort um dem griechischen Alltagsleben zuzugucken. Morgen wollen wir uns den Ort genauer ansehen.
Heute ist Samstag, und entsprechend viel los. Das Essen ist ausgezeichnet (Kotopoulo, Sikoti), Kinder spielen auf der Gasse, lernen Fahrrad fahren.
Unser erster Eindruck von Ikaria: Bestens!
Sonntag Morgen. Stromausfall. Durch das Treppenhaus geht es hinunter zum Frühstücksraum, der Aufzug fährt ja nicht. Weder ein Zimmermädchen, falls vorhanden, noch der Hotelbesitzer scheinen den Weg durch die Treppenhäuser öfters zu nehmen – sonst würde ihnen vielleicht auffallen, dass hier ein wenig Reinigung kein Luxus wäre. Draußen gibt es sogar einen Pool, über den Dächern von Agios Kirykos. Jetzt im Mai iat er aber noch wasserlos. Auch der Zugang zur Dachterrasse ist noch verstellt. Wann hier wohl die Saison beginnt? Und ob die Übernachtungspreise dann noch steigen?
Beim Frühstück erwartet uns ein zurückhaltender junger Mann, der sich als Dimitris Sohn vorstellt, und den Vater vertritt, der aus familiären Gründen verhindert ist. Bis 10 Uhr dauert der
(angekündigte) Stromausfall noch, was uns ungerösteten Toast zum Frühstück beschert.
Dann ziehen wir los durch den ruhig daliegenden Ort, der größer ist als er auf den ersten Blick erscheint. Das Leben pulsiert - sonntäglich noch etwas ruhiger - an der tamariskenbeschatteten langgestreckten Platia mit ihren Cafés und Ouzerien, es gibt ein Denkmal für einen (unterleibslosen) Helden, und ein weiteres, vor dem ein vertrocknender Kranz liegt.
Über der Platia die Parteizentrale der lokalen KKE, der kommunistischen Partei Griechenlands. Ikaria ist eine Kommunistenhochburg seit dem Bürgerkrieg, als man viele Kommunisten hierher verbannt hat. Mikis Theodorakis war damals im Westen Ikarias, in dem Ort Vrakades im "Exil". Viele Kommunisten sind geblieben, Näheres dazu in diesem Artikel, der mich erst auf Ikaria als Reiseziel gebracht hat.
Der Hafenanleger wird überragt von einem hohen Kunstwerk, das den abstürzenden Ikaros darstellt, den Namensgeber der Insel, der bei der Flucht aus dem Labyrinth von Kreta aus Übermut zu hoch flog, so dass die Sonne das Wachs aus seinen Flügeln schmolz und er abstürzte. Sein verzweifelter Vater Daidalos begrub ihn auf der Insel und benannte sie nach ihm.
Zwischen den beiden Fähranlegern liegt der kleine Hafen für Fischerboote und (wenige) Segelboote. Zum Saisonbeginn und mit dem endlich schönen Wetter werden fleißig Kaikia zu Wasser gelassen. Unser Ziel ist aber die den Ort überragende Kirche des heiligen Kirykos (vorne i, hinten y, wie in "Libyen"), eines Märtyrers wider Willen, denn er wurde bereits als Kind getötet weil seine Mutter Ioulitta sich weigert, dem christlichen Glauben abzuschwören.
Auf dem Weg zum Gotteshaus folgen wir einem Schild zu archäologischen Museum, allerdings nur um dort zu erfahren, dass es geschlossen ist (und vermutlich auch länger bleibt, es wird komplett neu eingerichtet). Ach, das sind wir von der Vorsaison gewohnt. Auch das volkskundliche Museum liegt im Dornröschenschlaf.
Als Ersatz stehen alle Wiesen, alle Blumenkübel und viele Bäume in voller Blüte: Wandelröschen, Mohn, Pfeifenputzer, Paternosterbäume und jede Menge anderes, was ich wegen meiner mangelnden botanischen Kenntnisse nicht benennen kann. Das Frühjahr in der Ägäis war bisher kühl und regenreich, ich glaube, wir sind genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
Dafür sind wir an der Kirche Agios Kirykos zu spät: nach dem Gottesdienst (es ist schließlich Sonntag) ist sie schon wieder geschlossen. Da es sich aber um eine recht neue Kirche handelt, können wir das verschmerzen und bewundern stattdessen die gegenüberliegende Häuserruine samt Autowrack.
Bei der Rückkehr an die Platia verspüren wir Hunger und gönnen uns einen griechischen Salat und Skordalia in „Stou Tzouri“. Belagert werden wir dabei von einem halben Dutzend Katzen, das bestimmt nicht auf Gurken und Tomaten steht, aber blitzschnell die Gelegenheit nutzt, einen soeben verlassenen Tisch auf Fressalien abzusuchen – ehe es von der Bedienung davongejagt und der Tisch abgeräumt wird.
Müde steigen wir wieder zu uns unserem Quartier hoch. Am Ende des Stufenweges liegt das Polizeirevier in einem großen Haus, vorhin ist einer der Beamten dort auf uns ab patroulliert und an den folgenden Tagen können wir von unserem Balkon aus den lebhaften Betrieb dort beobachten, der Wartesaal liegt im Freien unter einem Torbogen. So viel Kriminalität auf Ikaria? Können wir kaum glauben. Gegenüber der Polizei befindet sich dann die offizielle Kurbadeanstalt von Agios Kirykos. Ikaria verfügt über eine große Zahl radioaktiver und heißer Heilquellen, der Nachbarort Therma ist ein reiner Kurort. Auch in Agios Kirykos hat man eine Heilquelle namens Asklepios-Quelle direkt an der Küste, der Weg dorthin ist aber abgestürzt, und das Wasser wird – in der Saison und vormittags – direkt in die vor uns liegende, äußerst unscheinbar Badeanstalt geleitet. Hätte ich mir mal gerne angesehen, ist aber immer zu wenn wir vorbeikommen.
Für den späteren Nachmittag hatte ich eine kleine Wanderung vorgesehen, schön bergab zum Eingewöhnen. Mit dem Taxi wollen wir uns in eines der Bergdörfer oberhalb von Agios bringen lassen und hinab wandern. Gegen halb vier Uhr verlassen wir gestiefelt das Haus – und finden den Taxistand leer. Dafür sehen wir von Osten die Fähre kommen, „unsere“ „Nissos Mykonos“ auf dem Weg nach Piräus. Das wollen wir uns natürlich ansehen, die Zeit drängt ja nicht.
Am Sonntag Nachmittag ist einiges los am Hafen, Wochenendausflügler aus dem Großraum Athen warten, viele in PKWs. Die Fähre ist pünktlichst, Ordnung herrscht auch, zumindest halbwegs, erst gehen die Leute von Bord, wenige Touristen, erkennbar an ihren großen Trolleys. Eine umfangreiche Pflanzenlieferung auf mehreren Rollregalen, Setzlinge für Ikaria – auf Samos muss es eine gute Großgärtnerei geben! Nach zwanzig Minuten legt die Fähre wieder ab, ostwärts fährt sie heute noch Evdilos in Ikarias Norden an. Zurück bleiben die Pflanzenregale – die werden nicht mit einem LKW abgeholt, sondern vom Besitzer im Laufe des Nachmittags in die Gärtnerei geschoben. Manchmal überrascht mich Griechenland doch noch….
Jetzt ist uns die Wanderlust irgendwie abhanden gekommen, ist schon spät, und überhaupt. Ein Spaziergang ins einen Kilometer entfernte Therma tut es ja auch. Auf dem Weg die Küste entlang treffen wir zwei Touristen, die riesige Trolleys die Stufen Richtung dem Hotel „Kastro“ hochtragen. Ich spreche sie an – natürlich sind es Deutsche. Sie wollen gerne ins Hotel, die Frau war auch schon oben, es ist aber niemand da. In einem anderen Haus wurde ihr ein Quartier für zwanzig Euro angeboten, das war ihr zu einfach, sie wollen eine Woche bleiben. Ich weise auf den eher hohen Preis hin, und sie sollen die Telefonnummer, die an der Rezeption des „Kastro“ steht, anrufen wenn sie bleiben wollten. Was sie dann auch wohl machen. Warum die Beiden am nächsten Vormittag geradezu fluchtartig und grußlos das Hotel und später die Insel verlassen, entzieht sich unserer Kenntnis. Dimitris war zumindest nicht dagewesen, und der Sohn hatte ihnen ein Zimmer zugewiesen. Ein Missverständnis?
Wie wir uns noch mit den Beiden unterhalten, sehe ich am kleinen Fähranleger ein Schiff ablegen. Es ist die „Panagia Theotokos“, eine skopelitisähnliche Kleinfähre, die auf Fourni stationiert ist, von dort nach Thymena, Ikaria und Samos pendelt, bei gtp aus unerklärlichen Gründen als „hydrofoil“ läuft (das ist sie nicht!), die einzige Alternative zur „Nissos Mykonos“ ist und deren Fahrplan bisher leider nur immer ein oder zwei Tage im Voraus veröffentlich war. Es gibt sie also, und sie fährt auch. Gut zu wissen, ich werde versuchen, mich die nächsten Tage schlau zu machen.
Eine schmale Straße führt ostwärts aus Agios hinaus und die Küste entlang. Die schmucke Kirche Analipsi liegt am Ortsausgang, leider ist sie geschlossen. Ein Weg führt zum unterhalb liegende Felsenstrand, dort baden tatsächlich Leute. Das türkisgrüne Wasser sieht auch verlockend aus, aber aufs Baden sind wir heute nicht eingerichtet. Hat das Meer überhaupt schon zwanzig Grad?
Am Wegrand blüht es, dass es eine wahre Freude ist – in diesen Genuss werden wir während des ganzen Urlaubes kommen. Erstaunlich, denn ist ja schon Mitte Mai, vergleichbares kennen wir allenfalls von Ende April.
Schon fünfzehn Minuten später sehen wir den Ort Therma am Ausgang eines Tales vor uns liegen. Therma ist DER Kurort Ikarias. Hier gibt es mehrere Heilquellen, die Artemidoros-Quelle soll die Radonquelle mit der höchsten Radioaktivität weltweit sein (Ok, der Reiseführer, der das behauptet, ist von 1990, Ingeborg Lehmanns „Griechische Inseln 4“ aus der Reihe Schroeder Reiseführer. Trotz seiner zwanzig Jahr das Informativste über die Insel, das ich gefunden habe). Radioaktivität? Und darin soll man baden? Im Monat drei nach Fukujima kann man das irgendwie schwerlich glauben… Immerhin, das Wasser ist 45 Grad heiß, und soll gegen Arthritis, Rheumatismus und Frauenleiden helfen (hier ein Link zu den Quellen). Von der Ferne sieht der Ort reichlich unbelebt aus, ein Eindruck, der sich auch von der Nähe bestätigt: hier ist vollkommen der Hund begraben. Wie eine verlassene Westernstadt. Pensionen und Hotels hat es einige, aber alle zu. Das knallgelbe Periptero hat sich solidarisch angeschlossen. Und natürlich auch das Kurhaus mit der Statue einer Badenden davor ist zu und verlassen… Schon die Auswirkungen des japanischen Super-GAUs?
Entlang eines Flussbettes gehen wir vor zum Strand, und treffen hier auf Lebewesen: eine griechische Kleinfamilie beim Sonntagsnachmittagspaziergang. Und eine Katze, die auf einem großen Brunnen thront. Beschaulich ist es hier schon, und der überschaubare Strand besteht aus Sand und kleinen farbigen Kieseln was bei der Mutter sofort einen Sammelreflex auslöst. Die Straßenlampe am Bootanleger ist zwar etwas außer Fasson, aber es sind Energiesparlampen drin! Respekt! Man sollte glatt mal nachts kommen um zu gucken ob sie brennen...
In erster Reihe hinter dem Strand steht ein großer Hotelkasten - baufällig, vor dem Betreten wird gewarnt. Das verstärkt unser Die-fetten-Jahre-sind-vorbei-Gefühl noch mehr… Immerhin entdecken wir ein Café, das offen zu haben scheint, und setzen uns auf einen Elleniko hin. Wir sind die einzigen Gäste. Der Wirt gießt die Blumen, unterbrochen von zahlreichen Handytelefonaten. Wir lästern über den zahlreichen Gebrauch des bösen M-Wortes und sind wenige Minuten später ertappt, als der Wirt sich als der deutschen Sprache mächtig entpuppt – er sollte mal in Heidelberg studieren, lebte einige Jahre dort. Die Gelegenheit, ihn über den verlassenen Ort auszuquetschen: Verlassen? Oh nein! Im Sommer steppe hier der Bär, ehrlich! So versichert er uns. Der Kurbetrieb beginne Mitte Juni und ende erst Ende Oktober. Sollen wir das glauben? Irgendeine Daseinsberechtigung müssten die vielen Rooms schließlich haben. Wieder einmal würde ich mich gerne im August hierher beamen, nur mal zum Gucken und für ein paar Minuten.
Die Schatten werden länger, und wir machen uns wieder auf den Weg zurück nach Agios. Fourni liegt ganz nahe, von der Abendsonne angestrahlt. Das heißt, eigentlich ist es Thymena (Thýmaina), die zweite bewohnte Insel des Fourni-Archipels, Fournis Hauptinsel ist dahinter, die Straße von Chrissomiliá ist gut zu sehen. Eines meiner Ziele in diesem Urlaub, mal sehen. Und auch Patmos ist zu erkennen, die weißen Häuser der Chora und das Johanneskloster mitten drin. Ich mag das, wenn sich so Kreise schließen….
Im Hotel treffen wir Dimitris, er musste in den Westen der Insel, sein Schwager ist gestorben. Ob wir ein Mietauto wollten? Er könne uns eines besorgen. Ja, wir wollen, ab morgen für eine Woche. Allerdings hätten wir gerne einen Verleiher, der auch eine Dependance in Armenistis hat und bei dem wir dort für einen Tag einen Jeep mieten können. Er wird sich darum kümmern. Nachmittags hatte ich im einzigen geöffneten Reisebüro nach einem Mietauto gefragt, dort war das beste Angebot 25 Euro am Tag unabhängig davon, wie lange wir das Auto haben, und keine Möglichkeit des Tausches. So haben wir Vergleichsmöglichkeiten.
Es soll auch Linienbusse geben auf Ikaria, und ich habe welche zwischen der Platia und dem Hafen von Agios stehen sehen. Einer steht immer noch dort, „Therma“ steht auf der Zieltafel. Sicher erst ab Juni. Ein oder zwei Mal täglich nach Evdilos – bringt uns wenig wenn wir dort nicht bleiben wollen. So haben wir uns schon vorab für einen Mietwagen entschieden, auch wenn das faul und bequem macht. Wir kommen schon noch zum Laufen.
Für das Abendessen suchen wir heute die zweite von Dimitris‘ Empfehlungen auf, das „Filoti“. Das Lokal liegt im ersten und zweiten Stock eines Hauses abseits der Uferpromenade, ist im Grunde eine Pizzeria mit Lieferservice, ansonsten werden Gerichte vom Grill und Nudeln serviert. Nettes Ambiente, aber wenig Gäste. Wir sind wohl zu früh dran. Viele Gerichte gibt es auch als kleine Portion, und die hätte uns völlig ausgereicht – wir müssen von den ausgezeichneten Nudeln noch einiges übrig lassen, haben die Vorspeise zum Glück eh gespart.
Der Fast-Vollmond scheint silbern über das Meer – wir beobachten von unserem nächtlichen Balkon die Lichter auf dem Meer – Leuchttürme, Schiffe, Ortschaften. Und finden Ikaria einfach schön! Dabei ist das erst der Anfang….
Mai 2011